Sepp Kerschbaumer
Sepp Kerschbaumer (* 9. November 1913 in Frangart, † 7. Dezember 1964 in Verona) war ein führendes Mitglied und Aktivist des Befreiungsausschusses Südtirol (BAS).
Leben
1919, nach dem ersten Weltkrieg, musste Österreich auf Druck der siegreichen Entente Südtirol an Italien abtreten. Dann versuchte Italien über viele Jahre Südtirol ethnisch zu säubern und die Bevölkerung zu italienisieren (siehe Option in Südtirol, Katakombenschulen). Sepp Kerschbaumer war einer der Führer im Kampf gegen diesen Versuch. Am 12. Juni 1961, der so genannten "Feuernacht", organisierte die BAS die Sprengung von 34 Strommasten, die die Industriezone von Bozen mit Energie versorgten. Die Industriezone war Symbol für die Ansiedelung von Italienern, da sie unter Mussolini von und für Italiener gebaut worden war.
Als das führende Mitglied des BAS wurde Sepp Kerschbaumer am 16. Juli 1964 zu 15 Jahren und 11 Monaten für das Organisieren dieser Sprengungen verurteilt. Am 7. Dezember 1964 starb er im Gefängnis von Verona an einem Herzinfarkt. Am Begräbnis am 9. Dezember nahmen 20.000 Menschen teil (Südtirol hat etwa 400.000 Einwohner).
Weblinks