Sendling
Sendling ist ein Stadtteil der bayerischen Landeshauptstadt München.
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2 Statistik 3 Geschichte 4 Sehenswürdigkeiten 5 Persönlichkeiten 6 Weblinks |
Das historische Sendling gliedert sich in Ober-, Mitter- und Untersendling.
Der heutige Stadtbezirk 6 Sendling (Mitter- und Untersendling) grenzt an folgende Stadtbezirke: im Norden an den Bezirk 8 Schwanthalerhöhe (Westend), nordöstlich an den Bezirk 2 Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, im Osten wird Sendling von der Isar begrenzt, jenseits des Flusses liegt der Bezirk 18 Untergiesing-Harlaching. Im Süden grenzt an der Stadtbezirk 19 Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln und im Westen der Bezirk 7 Sendling-Westpark.
Von der Stadtmitte Münchens kommend gelangt man entlang der alten Fernstraße von München nach Wolfratshausen in südwestlicher Richtung über die Sendlinger Straße und den Sendlinger-Tor-Platz und weiter die Lindwurmstraße entlang über den Goetheplatz an den Sendlinger Berg, eine ausgeprägte Terrassenkante des Isartals mit der alten Kirche St. Margaret als markanten Punkt an der Stelle, wo die Lindwurmstraße in die in südlicher Richtung oben parallel zur Hangkante verlaufende Plinganserstraße mündet. Nach Norden setzt sich die Kante über die Theresienhöhe oberhalb des großen freien Areals der Theresienwiese, dem Veranstaltungsort des Oktoberfestes fort, wo sie von der Bavaria gekrönt wird.
(Stand 31.12.2002, Quelle: Statistisches Taschenbuch 2003 der Stadt München)
Ca. 2300 - 800 v.Ch.: Die ältesten Knochenfunde auf dem Gebiet sind ca. 4000 Jahre alt. Menschen der älteren Bronzezeit siedeln hier auf dem Oberfeld nahe der Hangkante und begraben ihre Toten in Hockergräbern. Sie gehören zur Glockenbecherkultur und betreiben Landwirtschaft. (Bauern gibt es schon seit ca. 5000 oder 5500 v.Ch. in Südbayern, aber der Sendlinger Boden war wohl nicht sehr einladend.) Es folgt die Zeit der Hügelgräberkultur und der Urnenfelder. Das Klima ist relativ warm.
ca 6.Jh.n.Ch.(?): Ein germanischer Sippenchef namens Sentilo oder Sendilo gründet oder übernimmt und benennt die Siedlung, die heute Sendling heißt. Die Endung -ing deutet eine relativ frühe Gründungszeit an. Sendling ist als Siedlung also ca. 1400 Jahre alt. Eine Geburtsurkunde gibt es nicht.
ab 760/782: Erste urkundliche Erwähnungen im Zusammenhang mit Land- und Hofübertragungen u.a. an die Klöster Wessobrunn und Schäftlarn.
1048/68: Zuverlässige Erwähnung Sendlings als Dorf, als villa Sendling. Die früheren Erwähnungen als in loco können auch einen Gutsbetrieb umschreiben
1705: Die Sendlinger Bauernschlacht oder Sendlinger Mordweihnacht bei der Alten Sendlinger Kirche, im Verlauf welcher aktenkundig an die 1100, vielleicht auch bis zu 3000 Bauern, Handwerker und Flößer der Landfahnen des seit Kurfürst Maximilian I bestehenden Landsturms niedergemetzelt wurden, beendet den Oberländer Bauernaufstand, der im Zusammenhang des Spanischen Erbfolgekriegs zu sehen ist. Der Schlachtruf der Aufständischen: Lieber bayrisch sterben, als österreichisch verderben! ist sprichwörtlich geworden.
1818: Unter dem radikalen Reformer Montgelas werden neue politische Gemeinden gebildet - Untersendling wird eine davon: Altsendling, aber auch Mittersendling, Neuhofen, Sendlinger Heide (heute Theresienwiese und westlich davon) gehörten dazu.
18.Jh.: Mit dem Wachsen der Stadt München dehnte sich das urban besiedelte Gebiet über den Harras und Mittersendling nach Obersendling aus. In den Anfängen des Industriezeitalters werden entlang der Straße nach Wolfratshausen und westlich davon Fabrikanlagen und Firmenniederlassungen errichtet, die bis heute das Bild Sendlings mitbestimmen. Hierzu gehören u.a. Siemens und andere Maschinen- sowie Tabakfabriken. Zeitgleich breiten sich auch die Wohnviertel aus, zum einen in Form von Etagenblöcken für die Arbeiter, zum anderen als herrschaftliche Häuser, die den Übergang zu den Villenvororten Solln und Großhesselohe ankündigen. Eine zunehmend wichtige Rolle spielt das Großmarktareal in Untersendling, heute das drittgrößte Europas nach Paris und Mailand.
1877: Am 01.01. Eingemeindung von Unter- und Mittersendling nach München.
1900: Am 01.01. Eingemeindung von Thalkirchen mit dem dazugehörigen Obersendling nach München
nach 1945: Erneuter Schub von Firmen- und Industrieansiedlungen
siehe auch: Liste der Stadtbezirke Münchens
Lage
Statistik
Geschichte
Sehenswürdigkeiten
Persönlichkeiten
Zitat: "1967 riefen die Studenten auf den Straßen die Revolution aus und ich, Christoph Süß, wurde in Sendling als Kind eines Lastwagenfahrers in jene sozial unterprivilegierte Arbeiterschicht hineingeboren, die sich keinen Deut um die revolutionären Parolen scherte, die sie doch aufrütteln sollten. Die ersten zehn Lebensjahre in Sendling waren ein Leben wie im Knast. Spielplätze, von Mauern umkerkert. Aufwachsen in sozialbetonierter Spießigkeit, schizophrenen, alkoholsüchtigen, gewalttätigen Irren ausgeliefert, die sich unsere Nachbarn nannten. Die Welt signalisierte: Dich will hier keiner! Also zogen wir um, nach Moosach. Moosach? Wenn Moosach angezündet und bis auf die Grundmauern niedergebrannt würde, es vergingen Wochen, bis die Welt davon erführe - es interessierte sie ohnehin nicht. Immerhin, dort hasste man uns Kinder nicht mehr, man konnte uns nur nicht leiden..."Weblinks
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