Sehenswürdigkeiten in Gera
Gera ist kein klassisches Touristen- oder Ausflugsziel wie Erfurt oder Weimar. Es war zwar jahrhundertelang Residenzstadt der Grafen und Fürsten von Reuß, doch schon im 19. Jahrhundert hatte es einen eher industriellen Charakter. Hinzu kommt, dass es durch den Stadtbrand von 1780, die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und die Funktion als Bezirksstadt zwischen 1952 und 1990 ständigen Neu- und Umgestaltungen unterworfen war.
Table of contents |
1.1 Rathaus
2 Kirchen1.2 Stadtapotheke 1.3 Simsonbrunnen 1.4 Geraer Höhler 1.5 Theater 1.6 Schloss Osterstein 3 Museen |
Das heutige Rathaus entstand 1573 bis 1575 im Renaissancestil. Es wurde wahrscheinlich von Nicol Gromann aus Torgau entworfen, der zehn Jahre zuvor das sehr ähnliche Rathaus von Altenburg entworfen hatte.
Sehenswert ist das reich verzierte Hauptportal an der Marktseite.
Die Stadtapotheke wurde zwar etwa zur selben Zeit gegründet, nämlich 1602, allerdings ist sie erst seit dem 19. Jahrhundert in diesem Gebäude untergebracht.
Auf dem Hainberg befand sich bereits eine jungsteinzeitliche Wallanlage, auf deren Überresten im 12. Jahrhundert eine Burg angelegt wurde. Diese war jedoch nur kurzzeitig von Bedeutung. Erst 1450, nach dem Sächsischen Bruderkrieg, verlegten die Herren von Gera ihren Sitz von der nicht erhaltenen Stadtburg im Südwesten der Geraer Altstadt zurück auf den Hainberg. Im 16 und 17. Jahrhundert herrschte eine rege Bautätigkeit in der seit 1581 als Osterstein bezeichneten Anlage.
Heute befindet sich auf dem Osterstein ein in den 1960er Jahren errichtetes Restaurant. Der Bergfried, zugleich der älteste Teil der alten Schlossanlage, wird als Aussichtsturm genutzt.
Die St.-Salvator-Kirche aus den Jahren 1717 bis 1720 befindet sich auf dem Nicolaiberg, dem höchsten Punkt der Altstadt. Der Turm wurde erst 1778 fertiggestellt.
Die Kunstgalerie von Gera befindet sich im Stadtteil Untermhaus in der früheren fürstlich-reußischen Orangerie. Sie entstand in den Jahren 1729 bis 1732 und beherbergt seit 1957 die Kunstsammlung Gera.
Baudenkmäler
Rathaus
Das Geraer Rathaus gilt als Wahrzeichen der Stadt. Das erste Rathaus, von dem keine Abbildung erhalten ist, soll 1254 erbaut worden sein. Im Sächsischen Bruderkrieg wurde es 1450 zerstört und anschließend wieder aufgebaut. Stadtapotheke
Das Gebäude der Stadtapotheke an der Einmündung der Kleinen Kirchstraße in den Markt wurde 1592 errichtet und ist damit der zweite in Gera erhaltene Renaissancebau. Sehenswert ist sie auf Grund ihres reich verzierten Erkers aus dem Jahr 1606. Simsonbrunnen
Der Simsonbrunnen in der Mitte des Marktplatzes stellt den biblischen Löwenbezwinger Samson (Bibel) dar. Er wurde 1685 von Caspar Junghans d. Ä. aus Rochlitz erschaffen, 1932 nach einem Sturmschaden erneuert und 1979 erneut durch eine Kopie ersetzt. Geraer Höhler
Bei den Geraer Höhlern handelt es sich um unterirdische Bierlagerräume, die unter nahezu allen Häusern der Altstadt zu finden sind. Einige Höhler können heute besichtigt werden. Theater
Nachdem Ende des 18. Jahrhunderts das erste Geraer Theater am heutigen Puschkinplatz errichtet wurde, entstand das heutige Theater 1902 im Statteil Untermhaus. Schloss Osterstein
Vom ehemaligen Residenzschloss der Reußen, das sich auf dem Hainberg oberhalb von Untermhaus befand, sind heute nur noch einige Nebengebäude sowie der Turm erhalten. Nach der schweren Zerstörung an 6. April 1945 wurde die Ruine des Schlosses 1962 gesprengt. Kirchen
Salvatorkirche
Johanniskirche
Die neogotische St.-Johannis-Kirche in der Clara-Zetkin-Straße entstand 1881 bis 1884 und ist die größte Kirche der Stadt. Sie entstand als Nachfolgebau der 1780 abgebrannten Johanniskriche am Johannisplatz. Marienkirche
Die spätgotische Marienkirche liegt fast unmittelbar an der Weißen Elster ist das Wahrzeichen des Geraer Stadtteils Untermhaus. Um 1440 errichtet, beherbergt sie einen kostbaren, von den Familien Kudorf und Waltheym gestifteten spätgotischen Altar. Gemeinsam mit der Untermhäuser Brücke bildet die Marienkirche die meistfotografierte Geraer Stadtansicht.Museen
Stadtmuseum
Das Stadtmuseum (ehemaliges Zucht-und Waisenhaus) entstand 1724 bis 1739. Seit 1914 befindet sich darin das bereits 1878 gegründete Städtische Museum für Geschichte. Derzeit ist es wegen Renovierungsmaßnahmen geschlossen. Naturkundemuseum
Das Museum für Naturkunde ist im so genannten Schreiberschen Haus unmittelbar neben der Salvatorkirche untergebracht, dem einzigen Haus der Altstadt, das den Brand von 1780 unbeschadet überstand. Den Namen erhielt es von der Familie Schreiber, die es von 1716 bis 1847 bewohnte. Nach einer zeitweiligen Nutzung als Gerichtshaus und Schule dient es seit 1947 als Museum. Kunstgalerie (Orangerie)
Otto-Dix-Haus
In diesem Gebäude unmittelbar neben der Marienkirche wurde 1891 Otto Dix geboren. Anlässlich seines 100. Geburtstages wurde das Gebäude als Museum eingerichtet, das einige von Dix' bedeutendesten Werken beherbergt.