Seerecht
Das Seerecht ist eine der ältesten Regelungsmaterien des Völkerrechts. Es erstreckt sich nicht auf Binnengewässer, Flüsse oder Seen im Inland.Das moderne Seerecht wird vor allem durch die Seerechtskonvention der Vereinten Nationen bestimmt. Nach ihrem Inkrafttreten ist sie weitgehend (auch in der Bundesrepublik Deutschland) zur üblichen Praxis geworden. Das moderne und historische Seerecht fußt auf dem Gedanken des freien Meeres, das Zugang für alle bietet. Mehrere Zonen von der Küstenlinie des Staates gemessen, verdeutlichen aber die Hoheitsgewalt der Staaten über die vorgelagerten Gewässer. Streitigkeiten ergeben sich häufig bei Meerengen, wenn sich die Ansprüche auf das zu nutzende Gebiet überlagern.
Table of contents |
2 24-Seemeilen-Zone 3 200-Seemeilen-Zone ("Wirtschaftszone") 4 Festlandsockel 5 Die Tiefsee 6 Gerichtsbarkeit |
Die Zwölf-Seemeilen-Zone wurde in der UNO-Seerechtskonvention von 1982 in Artikel 3 definiert. In den meisten Staaten löst die Zwölf-Seemeilen-Zone die früher übliche Dreimeilenzone ab.
RechtshinweisZwölf-Seemeilen-Zone
Das Küstengewässer ist das Gebiet, das maximal zwölf Seemeilen von der Küstenlinie gemessen wird. Dem Staat stehen in diesem Küstengewässer sämtliche Hoheitsbefugnisse zur Verfügung.24-Seemeilen-Zone
In der vorgelagerten Zone, die maximal 24 Seemeilen betragen darf, kann der Staat im Rahmen seiner präventiven und repressiven Befugnisse agieren. 200-Seemeilen-Zone ("Wirtschaftszone")
In der sog. "Wirtschaftszone" kann der Staat bis zu einer Ausdehnung von 200 Seemeilen ausschließlich über die natürlichen Ressourcen, also Meeresbewohner und Bodenschätze, verfügen. Es besteht jedoch keine Rechte, die sich aus der Souveränität des Staates ergeben. Hoheitliche Befugnisse können daher nur im geringen Maße ausgeübt werden. Die häufigsten seerechtlichen Streitigkeiten beziehen sich auf die Nutzung der Wirtschaftszone. Festlandsockel
Der Festlandsockel erstreckt sich etwa bis 575 Kilometer am Kontinentalschelf entlang. Hinter ihm beginnt die Tiefsee. Der Abbau von Ressourcen ist allein dem Staat vorbehalten. Die Tiefsee
Innerhalb der Tiefsee bestehen keine Rechte irgendeines Staates.Gerichtsbarkeit
Mit der Seerechtskonvention wurde für das Seerecht ein eigenständiger Gerichtshof geschaffen. Der Internationale Seegerichtshof hat seinen Sitz in Hamburg.