Sechstagekrieg
Der Sechstagekrieg dauerte vom 5. Juni bis zum 10. Juni 1967. Kriegsgegner waren Israel und seine arabischen Nachbarn Ägypten, Jordanien und Syrien. Am Ende des Krieges hielt Israel den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen und das Westjordanland besetzt. Noch heute beeinflussen die Kriegsfolgen die Geopolitik in dieser Region und Israel hat mit diesem Präventivkrieg einen Präzedenzfall für das Vorgehen der USA im Irakkrieg geschaffen.
Table of contents |
2 Kriegsverlauf 3 Nach dem Krieg 4 Wichtige Personen 5 Siehe auch |
Nachdem im Jahr 1956 die Suez-Krise mit einer Niederlage Ägyptens endete, drängten die USA Israel, die Sinai-Halbinsel wieder an Ägypten zurückzugeben, was Ägypten dazu bringen sollte, auf Grund von beiderseitigem Einverständnis keine Guerillas mehr in das israelische Staatsgebiet zu schicken. Israel kam dieser Bitte nach.
Kein arabischer Staat hatte bis dahin Israels Unabhängigkeit anerkannt. Die Zukunft für Israel sah daher nicht gut aus und sein Bestehen bis zu diesem Punkt war nur möglich gewesen, da die arabischen Staaten Ägypten, Syrien und Jordanien nur mangelhaft bei der offiziell geforderten Vernichtung Israels zusammenarbeiteten.
Syrien baute seine Grenzbefestigungen in den Golanhöhen aus, unterstützte den Terrorismus gegen Israel und beschoss israelische Zivilisten von seinen Grenzposten aus. Dadurch war die Grenze zwischen Israel und Syrien ein dauernder Konfliktherd.
Am 7. April 1967 eskalierte die Situation: Die israelische Luftwaffe schoss in einem Luftkampf über dem Golan sieben syrische Mig 21 ab und flog demonstrativ über Damaskus.
Am 17. Mai reagierte darauf Nasser, indem er die UNEF (United Nations Emergency Force, die nach dem Suezkrieg in Ägypten zur Friedenssicherung stationiert wurde) bat, die Sinaihalbinsel zu verlassen. Dem stimmte der damalige UNO-Generalsekretär Sithu U Thant sofort zu und - überraschenderweise - auch Israel. Nassers Remilitarisierung der Sinaihalbinsel folgte die Schließung der Straße von Tiran für israelische Schiffe, den einzigen Zugang Israels zum Roten Meer. Damit verstieß er gegen internationale Vereinbarungen betreffend der Freiheit der Meere und lieferte Israel einen Kriegsgrund, wobei bis heute umstritten ist, ob Israel tatsächlich einem arabischen Angriff zuvorkommen wollte oder eine Chance zur Eroberung weiterer Gebiete sah.
Am 5. Juni führte Israel einen erfolgreichen Überraschungsangriff auf die ägyptische Luftwaffe aus. Die meisten der 385 modernen, von der Sowjetunion gelieferten Flugzeuge, wurden am Boden vernichtet, die Rollbahnen der Flugplätze zerstört. Auch die weniger starken und modernen syrischen und jordanischen Luftstreitkräfte wurden stark dezimiert. Dadurch hatte Israel für den Rest des Krieges die totale Luftüberlegenheit.
Am 6 und 7. Juni rückten die israelischen Truppen durch den Sinai auf die strategisch wichtigen Pässe Mitla und Gidi vor. Durch kombinierten Einsatz von Fallschirmspringern, Luftangriffen, Artillerie und Panzer konnten sie den zahlenmäßig überlegenen Truppen eine vernichtende Niederlage bereiten - auch, weil der ägyptische Verteidigungsminister Abdel Hakim Amer nach ersten Berichten von Niederlagen in Panik geriet und den Rückzug hinter den Suezkanal befahl.
Gleichzeitig rückten die Israelis in Ost-Jerusalem und auf der West Bank vor. Auch die jordanischen Truppen konnten keinen entscheidenden Widerstand leisten. Die Golanhöhen wurden währenddessen heftig von der Artillerie und der israelischen Luftwaffe beschossen.
Am 8. Juni erreichten die israelischen Panzer den Suezkanal. Am 9. Juni erschien der Golan reif für die Erstürmung. Durch die massive Unterstützung aus der Luft, die sich auf genaue Kenntnis der syrischen Stellungen durch Agenten des Mossad stützen konnte, gelang dies trotz des schwierigen Geländes. Die meisten syrischen Truppen flohen, so dass die Berge am 10. Juni völlig in israelische Hand gerieten. Am 11. Juni wurde ein Waffenstillstand unterzeichnet.
Israel konnte große Gebiete unter seine Kontrolle bringen: Die Sinai-Halbinsel, den Gazastreifen, die Westbank mit der historischen Altstadt von Jerusalem sowie die Golanhöhen. Strategisch waren vor allem die Golanhöhen interessant, da das raue Gelände gut zu verteidigen war. Allerdings handelte sich Israel mit den dicht besiedelten Gebieten Gaza und West Bank anhaltenden Ärger ein.
Noch 1967 erließ die UNO die Resolution 242, in der Israel zum Rückzug aus den besetzten Gebieten aufgefordert wurde. Israel hingegen begann schon bald mit dem Bau von staatlich geförderten Wehrdörfern und Siedlungen. Wenn auch nur der Golan und Ost-Jerusalem offiziell annektiert wurden, deutete dies schon früh auf den Willen, die Gebiete zu behalten. Nur die Sinai-Halbinsel wurde nach dem Jom-Kippur-Krieg zurückgegeben.
Die PLO bekam reichlich Zulauf und verstärkte ihren militärischen Druck u.a. auch in Form von Terroranschlägen gegen Zivilisten, was 1968 zur Schlacht von Karame führte, und dann die Widersprüche zwischen PLO und König Hussein von Jordanien auf die Spitze trieb und dies im Schwarzen September zur Vertreibung der PLO aus Jordanien führte.
Hintergrund
Kriegsverlauf
Nach dem Krieg
Wichtige Personen
Siehe auch