Schweizergarde
Die Schweizergarde ist die offizielle Armee des Vatikanstaates. Sie sichert den Apostolischen Palast, die Zugänge zur Vatikanstadt und ist für die persönliche Sicherheit des Papstes verantwortlich. Die offizielle Sprache der Garde ist Deutsch.
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2 Schweizergarde heute 3 Vereidigung 4 Weblinks |
Geschichte
Die Schweizergarde wurde 1505 von Papst Julius II ins Leben gerufen, 1506 trafen die ersten Söldner unter der Führung ihres Hauptmanns Kaspar von Silenen in Rom ein. Aufgabe der Schweizer Söldner war, als Leib- und Palastwache den Papst zu dienen. Damit gehört die Schweizergarde zu den ältesten noch existierenden militärischen Einheiten. Während der Plünderung Roms am 6. Mai 1527 (italienisch: Sacco di Roma) starben zwei Drittel der Truppe bei der Deckung des Rückzugs von Papst Klemens VII in die Engelsburg. Dieser Tag gilt noch heute als der Gedenktag der Schweizergarde, an dem jährlich die neuen Rekruten vereidigt werden.
Schweizergarde heute
Für die Schweizergardisten gelten bestimmte Rekrutierungsbedingungen: Sie müssen katholische Schweizer sein, die Rekruten- und eine Mittelschule absolviert haben, zwischen 19 und 30 Jahren alt sein, mindestens 1,74 m groß sein, körperlich fit sein und dürfen bis zum Rang eines Unteroffiziers nicht heiraten. Falls sie heiraten, wird ihnen eine Wohnung angeboten, deren Stückzahl jedoch begrenzt ist. Nachdem sie mindestens zwei Jahre Dienst absolviert haben, können sie ihren Dienst beenden. Jedoch wird ihnen dann die vatikanische Staatsangehörigkeit aberkannt. Während des Dienstes tragen die Gardisten entweder die blaue Alltagsuniform oder eine traditionelle blau-rot-gelb gemusterte Uniform, von der oft fälschlicherweise behauptet wird, dass sie von Michelangelo entworfen wurden. Bei repräsentativen Anlässen tragen sie zusätzlich als Kopfbedeckung einen eisernen Helm und entweder eine Hellebarde oder ein Zweihandschwert. Neben dieser traditionellen Ausrüstung steht der Schweizergarde aber auch modernstes Gerät zur Verfügung um die Wachaufgaben im Vatikan wahrzunehmen. Seit dem Papstattentat im Jahr 1981 wurde der Personenschutz für den Papst erheblich verschärft, und der größere Teil der diensttuenden Schweizergardisten tut dies inzwischen unauffällig in Zivil.
Vereidigung
Die Vereidigung der neuen Rekruten findet jährlich am 6. Mai (den Jahrestag der Plünderung Roms im Damasushof (italienisch: Cortile di San Damaso) statt. Der Kaplan der Garde spricht auf Deutsch folgenden Eid vor:
- Ich schwöre, treu, redlich und ehrenhaft zu dienen dem regierenden Papst [Name des Papstes] und seinen rechtmäßigen Nachfolgern, und mich mit ganzer Kraft für sie einzusetzen, bereit, wenn es erheischt sein sollte, selbst mein Leben für sie hinzugeben. Ich übernehme dieselbe Verpflichtung gegenüber dem Heiligen Kollegium der Kardinäle während der Sedis-Vakanz des Apostolischen Stuhls. Ich verspreche überdies dem Herrn Kommandanten und meinen übrigen Vorgesetzten Achtung, Treue und Gehorsam. Ich schwöre, alles das zu beobachten, was die Ehre meines Standes von mir verlangt.
- Ich schwöre, treu, redlich und ehrenhaft zu dienen dem regierenden Papst [Name des Papstes] und seinen rechtmäßigen Nachfolgern, und mich mit ganzer Kraft für sie einzusetzen, bereit, wenn es erheischt sein sollte, selbst mein Leben für sie hinzugeben. Ich übernehme dieselbe Verpflichtung gegenüber dem Heiligen Kollegium der Kardinäle während der Sedis-Vakanz des Apostolischen Stuhls. Ich verspreche überdies dem Herrn Kommandanten und meinen übrigen Vorgesetzten Achtung, Treue und Gehorsam. Ich schwöre, alles das zu beobachten, was die Ehre meines Standes von mir verlangt.
- Ich, [Name des Rekruten], schwöre, alles das, was mir soeben vorgelesen wurde, gewissenhaft und treu zu halten, so wahr mir Gott und seine Heiligen helfen.
- Ich, [Name des Rekruten], schwöre, alles das, was mir soeben vorgelesen wurde, gewissenhaft und treu zu halten, so wahr mir Gott und seine Heiligen helfen.