Schwarze Reichswehr
Die Schwarze Reichswehr bezeichnet militärisch formierte legale und illegale paramilitärische Organisationen neben der deutschen Reichswehr ab etwa 1921.Sie wurden von der Reichswehr mit Geld, Waffen, Munition und Gerät sowie durch die Bereitstellung von Ausbildern und durch Überlassen von Ausbildungsstätten unterstützt. Im engeren Sinn rechnete man nur die sogenannten Arbeitskommandos des Majors Bruno Buchrucker, die seit dem Kämpfen der deutschen Freikorps in Oberschlesien im Frühjahr 1921 illegal beim Wehrkreiskommando III. bestanden, zur Schwarzen Reichswehr.
Im weiteren Sinn gehörten auch zur Schwarzen Reichswehr:
- die SA
- die "Notpolizei" von Hermann Erhardt
- der Stahlhelm
- der Bund Oberland
- der Bund Reichsflagge
- die Saboragetrupps der Organisation Heinz im Ruhrgebiet gegen die französische Besatzung
- die Einwohnerwehren
- die Organisation Escherich
- die Organisation Kanzler
- 1. Umgehung des Versailler Vertrages
- 2. Aufstellung einer Reservearmee
Dabei war bekannt, daß die Schwarze Reichswehr vom Chef des Stabes der 3. Divsion in Berlin, Oberstleutnant Fedor von Bock, geführt wurde. Die praktische Durchführung der Organisation der sogenannen Arbeitskommandos lat bei Major Buchrucker und Oberleutnant Paul Schulz. Die in der Umgebung von Küstrin konzentrierten Truppen der Schwarzen Reichswhr fanden seitens der Großgrundbesitzer finanzielle Unterstützung, insbesondere duch den Brandenburgischen Heimatbund.
Durch den Küstriner Putsch vom 1. Oktober 1923 und durch die Prozesse gegen die sogenannten "Fememörder" erfuhr die Öffentlichkeit von der Existenz der Schwarzen Reichswehr, deren Stärke Buchrucker allein für den Wehrkreis III. mit 18 000 Mann angab.