Schule in Japan
Japan hat ein hoch entwickeltes Schulsystem. Es wird meist als 6-3-3-4-System bezeichnet nach der Anzahl der Jahre, die man in der jeweiligen Schule verbringt.Dem eigentlichen Schulsystem vorgeschaltet ist der Kindergarten (japanisch: yochien oder hoikuen), den man ab dem 3. oder 4. Lebensjahr besucht. Es gibt private und öffentliche Kindergärten. Zum Teil sind Uniformen vorgeschrieben.
Allgemein:
- Die Schulpflicht beträgt neun Jahre.
- Das Schuljahr in Japan beginnt stets am 1. April.
- Die Schulferien sind im ganzen Land einheitlich (Neujahr: 2 Wochen, März/April: 2 Wochen, Juli/August: 6 Wochen)
- Öffentliche Schulen haben die 5-Tage-Woche, private Schulen oft die 6-Tage-Woche.
- Ein Sitzenbleiben wie in Deutschland gibt es nicht, praktisch jeder Schüler wird automatisch versetzt.
Nach der Grundschule besucht man die dreijährige Mittelschule (japanisch: chugakko), ebenfalls meist eine öffentliche Schule in der Nähe der Wohnung. Es gibt allerdings auch einige private Mittelschulen, für die man eine Aufnahmeprüfung ablegen muss. In den Mittelschulen herrscht generell Uniformzwang. Im letzten Jahr der Mittelschule lernen die Schüler sehr intensiv für die Aufnahmeprüfung der Oberschule, die den weiteren Lebensweg entscheidend beeinflussen kann.
Obwohl die Schulpflicht mit der Mittelschule endet, besuchen dennoch über 95% der Schüler die dreijährige Oberschule (japanisch: kotogakko oder koko). Der Abschluss der Oberschule qualifiziert formal zum Eintritt in eine Universität und wird daher mit dem deutschen Abitur gleichgestellt. Neben öffentlichen Oberschulen (meist von den Präfekturen getragen) gibt es zahlreiche private Schulen. Für alle Oberschulen muss eine Gebühr bezahlt werden, die bei den öffentlichen Schulen jedoch geringer als bei den privaten ist. Der Zugang zu eine Oberschule ist generell durch eine Aufnahmeprüfung geregelt, wobei sich der Ruf der Oberschule in der Schwierigkeit der Aufnahmeprüfung wiederspiegelt.
Etwa ein Drittel aller Oberschulabgänger geht anschließend auf eine Universität (japanisch: daigaku), die vier Jahre dauert und mit dem Bachelor abschließt. Nur sehr wenige Studenten schließen daran einen Magisterkurs (zwei Jahre) an, noch weniger einen Doktorkurs (meist drei Jahre). Neben diesen 4-jährigen Universitäten gibt es noch Kurzuniversitäten mit zwei Jahren Dauer. Wie bei den Oberschulen ist auch bei allen Universitäten die Zulassung zum Studium an das Bestehen einer Aufnahmeprüfung geknüpft, die sehr schwer ist und den Jugendlichen alles abverlangt. Einige Schüler verbringen nach dem Abitur ein Jahr nur zum Lernen für die Aufnahmeprüfung. Alle Universitäten kosten Gebühren, die bei öffentlichen Hochschulen umgerechnet etwa 5.000 Euro pro Jahr betragen, bei privaten bis zu 10.000 Euro.
Als erste Fremdsprache wird in der Mittelschule Englisch gelernt, jedoch mit meist nur 3 Stunden pro Woche. Dieser Unterricht wird in der Oberschule weitergeführt. Erst in der Universität besteht die Möglichkeit, eine zweite Fremdsprache zu lernen.