Schuld und Sühne
"Schuld und Sühne" von Fjodor Dostojewski erschien 1866 und ist der erste der großen Romane Dostojewskis, die Teil der Weltliteratur wurden. Das Buch ist ein psychologischer Kriminalroman.Der Titel "Schuld und Sühne" ist zwar in der deutschen Sprache der geläufigste, die genaue Übersetzung des russischen Titels Преступление и наказание (Prestuplenie i nakazanie) ist aber "Verbrechen und Strafe".
Schauplatz des Romans ist Sankt Petersburg um 1860. Es geht um die Geschichte des bitterarmen, erfolglosen Jurastudenten Rodion Romanowitsch Raskolnikow. Sein Selbstverwirklichungsdrang wird durch die zwingenden äußeren Umstände wie Armut behindert. Er scheitert aufgrund von Selbstüberschätzung und wird zum Mörder. Der Roman überzeugt durch psychologisch realistische Charaktere und präzises, anschauliches Erzählen.
Raskolnikow ist eine Figur, die anfangs ihre Ideen und Vorstellungen vom Sein und der Welt über die Wirklichkeit selbst stellt, er verwirft die Welt, da sie ihm unvollkommen erscheint. Erst durch sein ideelles Scheitern aufgrund seines Gewissenskonflikts ist er fähig, einen unvoreingenommenen Blick auf die Wirklichkeit zu tun und sie zu entdecken als das, was sie ist, komplexer, reicher und vollkommener als seine Ideale und erkennt in ihr demütig das Wirken Gottes.
Darin ist der Roman auch Abbild der Wandlung Dostojewskis selbst vom Revolutionär zum Christen.