Schmierfett
Definition
Schmierfette sind Schmierstoffe, die aus einem Schmieröl und einem Eindicker (Seife, Bentonite, Polyharnstoffe, PTFE...) bestehen.
Übernommen aus Schmierstoffe:
Ein Fett ist normalerweise das gleiche wie ein Öl, nur in einem anderen Aggregatzustand. Bei Schmierfetten sieht die Sache aber etwas komplizierter aus. Jeder, der schon mal etwas in Fett oder Speck gebraten hat, weiß wie sich das Zeug verhält wenn es warm wird: es schmilzt. Jeder, der schon mal versucht hat eine Kette in normalem Schmierfett auszukochen, weiß, dass sich das Schmierfett in der Regel anders verhält: man kann es erhitzen bis es sich deutlich riechbar zersetzt, aber es wird nicht (oder nur zu einem sehr geringen Teil an den heißesten Stellen) flüssig (die Ausnahme sind Getriebe- und Kettenfließfette). Das liegt daran, dass ein gängiges Schmierfett eigentlich gar kein Fett ist, sondern in Öl aufgequollene Seife; dabei bildet die Seife ein schwammartiges Gerüst in dessen Hohlräumen die Mineralöltropfen festgehalten werden... Wer jetzt ein Stück Kernseife in einen Eimer Öl wirft wird so kein gutes Schmierfett erhalten, aber im Prinzip ist er auf der richtigen Spur: wir dürfen aber nicht vergessen, dass es verschiedene Seifen gibt. Seife ist eine Verbindung aus einer Fettsäure mit einem Metall. Kern- und Schmierseife werden aus Fett mit Kali- oder Natronlauge hergestellt (oder wars umgekehrt?), diese Seifen sind bekanntlich gut wasserlöslich und auch fettlösend. Für ein Schmierfett sicher nicht die optimalen Voraussetzungen, trotzdem gibt es Fette auf Natriumseifenbasis. Die sind in der Tat wasserempfindlich, aber dafür recht temperaturfest. Jeder, der in einer Gegend mit hoher Wasserhärte lebt, kennt die Kalkseifen, die sich beim Waschen mit Seife bilden (mit seifenfreien Waschlotionen passiert natürlich nix), das ist die dünne weiße unlösliche Schicht, die auf dem Wasser schwimmt. Auch diese Kalkseifen sind zum Herstellen von Schmierfetten geeignet. Kalkseifenfette sind erwartungsgemäß wasserbeständig, haben aber keine sehr hohe Temperaturbeständigkeit (bis circa 150°C). Die positiven Eigenschaften vereint lithiumverseiftes Fett in sich, es ist sehr wasserbeständig und temperaturfest und deshalb auch als Universalfett am weitesten verbreitet. Oft werden Fette mit Festkörperschmierstoffen (Grafit, Teflon (PTFE) oder MoS2) kombiniert, das verbessert die Notlaufeigenschaften. Schmierfette lassen sich nicht nur mit Leichtmetall, sondern auch mit Schwermetallseifen herstellen, aber zum einen sind Schwermetalle giftig und zum anderen lassen sich Schwermetall- und Leichtmetallverseifte Fette nicht mischen. Deshalb sind die Schwermetallverseiften Fette inzwischen für uns ohne große praktische Bedeutung. Neben den seifenbasierten Fetten gibt es Fette, die als Eindicker Mineralien (Bentonite) oder Kunststoffe (PTFE) enthalten (oder auch Asphalt, der normalerweise in Schmierfett äußerst unerwünscht ist. Der macht das Fett aber besonders witterungsbeständig, außerdem klebt es davon wie Hundekacke, diese Eigenschaften sind zum Beispiel bei Zahnradbahnen und anderen dem Wetter ausgesetzten Schmierstellen (Seilbahnen, Schwenkbrücken) sehr erwünscht) sowie synthetische Schmierfette, in denen die Mineralöle duch synthetisch hergestellte Stoffe ersetzt sind.Einteilung der Schmierfette
nach Grundöl
nach Eindicker
nach Konsistenzklasse
nach dem zu schmierenden Objekt
nach Anwendung
Anwendungen für Schmierfette