Schmach von Córdoba
Die Schmach von Córdoba (in Österreich als Wunder von Cordoba bezeichnet) ist eine bekannte Redewendung für ein Spiel der Fußball-Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien, das in die Fußball-Geschichte einging. Der amtierende Fußball-Weltmeister Deutschland unterlag in Córdoba völlig überraschend der österreichischen Nationalmannschaft mit 2:3 und schied vorzeitig aus. Dem gegenüber stehen das Wunder von Bern und der Nichtangriffspakt von Gijon.
Table of contents |
2 Aus für Helmut Schön 3 Edi Finger: "I wer' narrisch" 4 Literatur 5 Verweise |
Deutschland stand nach einem 0:0 gegen Italien und einem 2:2 gegen die Niederlande vor dem Österreich-Spiel mit 2:2 Punkten auf Platz 3. Italien und die Niederlande (je 3:1 Punkte) hätten unentschieden spielen müssen, damit Deutschland mit einem (deutlichen) Sieg gegen Österreich überhaupt noch eine Chance auf den Gruppensieg gehabt hätte. Da die Niederländer aber Italien mit 2:1 schlugen, hätte der DFB-Elf aber auch ein hoher Sieg gegen Österreich nichts mehr genutzt. Entgegen dem Eindruck, der in vielen Rückblicken auf die Schmach von Córdoba vermittelt wird, wurde in diesem Spiel somit nicht der Weltmeistertitel, sondern allenfalls die Chance auf Platz 3 verspielt. Auch Österreich brachte der Sieg nichts Zählbares. Sie beendeten trotzdem die 2. Finalrunde hinter Deutschland als Tabellenletzter der Gruppe A.
Für den damaligen Bundestrainer Helmut Schön war das Spiel gegen Österreich das letzte. Bereits im Vorfeld bescheinigte er seiner Mannschaft "kein WM-Format" und kündigte an, nach der WM zurücktreten zu wollen.
Überschätzte Bedeutung
Bei der Fußball-WM 1978 wurde zunächst in vier Gruppen (1-4) mit jeweils vier Nationalmannschaften gespielt, in der jeder gegen jeden spielte. Die beiden jeweiligen Gruppenbesten zogen in die 2. Finalrunde ein, in der erneut Gruppenspiele bestritten wurden. Es gab nun noch zwei Gruppen (A und B) mit wiederum jeweils vier Mannschaften. Die beiden Gruppensieger bestritten das Finale, die Gruppenzweiten das "Spiel um Platz 3".Aus für Helmut Schön
Edi Finger: "I wer' narrisch"
Eng verbunden mit der Schmach von Córdoba ist die Radio-Übertragung des österreichischen Rundfunks durch ihren Reporter Edi Finger. Nicht weniger emotional als Herbert Zimmermann beim Wunder von Bern berichtete er über das Spiel:Da kommt Krankl (...) in den Strafraum - Schuss ... Tooor, Tooor, Tooor,
Tooor, Tooor, Tooor. I wer' narrisch. Krankl schießt ein - 3:2 für
Österreich. (...) Wir busseln uns ab. 3:2 für Österreich durch ein
großartiges Tor unseres Krankl. (...) Jetzt hammas gschlagn! (...)
Noch einmal Deutschland am Ball. Eine Möglichkeit für Abramczik. Und!?
Daneeeeben! Also der Abraaaamczik - obbusseln müsst' i den Abramczik dafür.
Jetzt hat er uns gehooolfn. 'llein vor dem Tor stehend. Der braaave
Abramczik hoat daneben gschossn. (...)
Und jetzt ist Auuus! Ende! Schluss! Vorbei! Aus! Deutschland geschlagen!''Literatur
Verweise