Schlittenhunde
Schlittenhunde dienten früher in den Kälteregionen zuvorderst den Inuit in Grönland und Alaska als Lastentiere, die Mensch, Proviant und Material auf einem Schlitten hinter sich her zogen. Hieraus erklärt sich auch, dass Schlittenhunde, auch so genannte Huskys, als die menschenfreundlichsten Hunde überhaupt gelten, obgleich sie die unmittelbarsten Verwandten der scheuen Wölfe sind.
Die Inuit domestizierten ursprünglich Wölfe, um sie als Lastenhunde gebrauchen zu können. Für sie war ein Hund wichtig, der unter extremen Bedingungen widerstandsfähig und dennoch genügsam ist, ausdauernd am Schlitten arbeiten konnte, um größere Strecken schnell zu überwinden, und gleichzeitig diszipliniert genug war, dem Willen seines Schlittenhundeführers zu folgen.
Gleichzeitig zeichnete den damaligen Schlittenhund ein ausgeprägtes Sozialverhalten, eine geringe Scmerzempfindlichkeit und ein starkes Herz-Kreislauf-System aus, das es dem arbeitenden Hund erlaubte, einen Stoffwechsel zu entwickeln, der trotz aller Anstrengungen dem knappen Nahrungsangebot gerecht wurde.
Stets erfuhren diese Wölfe eine sehr gute Behandlung und wohnten oft im selben Iglu mit den Ureinwohnern, da diese wußten, dass sie auf ihre domestizierten Wölfe angewiesen waren. Durch eine fortwährende Zucht in 3000 Jahren hat sich die Domestizierung und das Verhältnis zum Menschen als direktem Partner und "Rudelchef" genetisch verfestigt.
1925 erlangte der bis heute bekannteste Schlittenhund "Balto" seine weltweite Berühmtheit. Er war jener Hund, der beim letzten Staffellauf zwischen Anchorage und Nome im Westen Alaskas das Schlittenhundeteam durch Eis, Schnee und Blizzards führte, mit überlebenswichtiger Medizin im Gepäck, die die Stadt vor einer Diphterie-Epidemie retten sollte. Hiervon inspiriert wurde 1973 das erste "Iditarod"-Rennen ausgeführt, das über 1161 Meilen durch gefrorenes Land, Wildnis und Gebirgszüge, Eismeere und harte Winde führt. Seither sind solche Rennen auch in Europa in Mode gekommen.
In Deutschland erfreut sich der Schlittenhund großer Beliebtheit. Es gibt vier zu unterscheidende Rassen: den "Siberian Husky", der oben schon beschrieben wurde. Außerdem zählen zu den Lasthunden auch die Alaskan Malamutes, die dem Husky sehr ähnlich, nur wesentlich größer, schwerer und noch ausdauernder, dafür aber nicht so schnell sind; der Samojede, ein weißer temperamentvoller Plüschhund mit spitzer Schnauze.
Hier gibt es eine Ansicht.
Und schließlich den Alaskan Husky, der eigentlich keine wirkliche Rasse darstellt, da er ein Mischmasch aus Husky, Windhund und/oder Vorsteherhund u.a. darstellt, und dessen Züchtung allein dem Zweck dient, schnell und ausdauernd zu laufen, ohne viel Gewicht ziehen oder gegen Kälte resistent sein zu müssen.
Der Schlittenhund, speziell der Husky ist ein ausgesprochenes Rudeltier. In größeren Rudeln gibt es stets den obersten Alpha- und den untersten Omega-Hund, wobei Ersterer nicht immer unbedingt der Leithund eines Teams sein muss. Und über allem steht der Musher, wie der Schlittenhundeführer in der Fachsprache heißt. Und sie alle zeichnen sich aus durch eine fortwährende Euphorie, wenn es darum geht, zu laufen und zu arbeiten.