Schlacht bei der Milvischen Brücke
In der Schlacht bei der Milvischen Brücke am 28. Oktober 312 besiegte Konstantin I seinen Rivalen Maxentius und wurde damit zum alleinigen Herrscher im Westreich.Konstantin war damals nach dem Tod von Galerius 311, zusammen mit Maxentius (306-312), Maximinus Daia (308-313) und Licinius (308-324) mit einer der vier Kaiser der römischen Tetrarchie und beherrschte im wesentlichen Gallien und Britannien. Maxentius war, wie Konstantin, der Sohn eines Kaisers, der seine Erbansprüche nicht durch die Regelung der Tetrarchie einschränken lassen wollte - eine Auseinandersetzung war von daher vorauszusehen.
311 marschierte Konstantin mit 40.000 Soldaten siegreich durch Italien. Maxentius erwartete ihn in Rom mit der Prätorianergarde und Truppen, die Konstantins Armee an Zahl weit überlegen waren.
Um die folgende Schlacht bei der Milvischen Brücke ranken sich Legenden. So soll Maxentius heidnische Orakel befragt haben, die ihm prophezeiten, dass "der Feind der Römer" am 28. Oktober untergehen werde. Eusebius von Caesarea berichtet, Konstantin habe in einer Vision vor der Schlacht am Himmel ein Kreuz mit den Worten "Hoc signo vinces" durch dieses Zeichen wirst du siegen (auf zeitgenössischen Münzen allerdings "Hoc signo victor eris" "durch dieses Zeichen wirst du Sieger sein") gesehen. Nachts sei ihm im Traum Christus erschienen, der ihm befohlen habe, das Kreuz zu seinem Feldzeichen zu machen. Er befahl seinen Soldaten, das christliche Symbol ChiRho (die griechischen Buchstaben Χ und Ρ übereinander geschrieben, die eine gebräuchliche Abkürzung für Christus waren) auf ihre Schilde zu malen.
Die Milvische Brücke, lateinisch Pons Milvius, jetzt italienisch Ponte Molle war die Tiberbrücke der Flaminischen Straße direkt vor Rom.
Die Schlacht fand am 28. Oktober 312 statt; Konstantin siegte gegen eine zwei- oder dreifache Übermacht und Maxentius ertrank im Tiber, womit Konstantin alleiniger Herrscher des Westens war.
Die Schlacht bei der Milvischen Brücke wird oft zusammen mit dem Toleranzedikt von Mailand als Entscheidungsschlacht angesehen, die das Ende der Christenverfolgung im Römischen Reich bedeutete. Tatsächlich wurden die Christenverfolgungen bereits 311 durch das Toleranzedikt von Nikomedia von Kaiser Galerius beendet, und nachdem sowohl Konstantin als auch Maxentius das Toleranzedikt von Nikomedia befürworteten, war der Ausgang der Schlacht für das Christentum nicht absolut entscheidend.