Schlacht bei Cambrai
Die Tankschlacht bei CambraiDer britische Tankangriff bei Cambrai ist die letzte große alliierte Offensive im Jahr 1917. Mit dem massiven Einsatz dieser neuen Waffe will der britische Oberbefehlshaber Field Marshal Haig deren gewaltige Schlagkraft beweisen und das Kriegsjahr 1917 mit einem entscheidenden Durchbruch beenden.
Der Plan sieht vor, dass 3 Panzerbrigaden (ca. 400 Tanks vom Typ Mark IV.) sowie 6 Infanteriedivisionen einen massiven, alles überrollenden, Sturmangriff auf die Stellungen der deutschen 3. Armee durchführen. Das nachstoßende Kavalleriekorps soll den Durchbruch erweitern und den strategisch wichtigen Eisenbahnknotenpunkt Cambrai besetzen.
Am 20. November 1917 beginnt die Offensive mit einem 20-minütigen Trommelfeuer aus 1.000 Geschützen. Das Schlachtfeld wird durch eine künstliche Nebelwand verschleiert. Beiderseits der Ortschaft Havringcourt gehen die britischen Tanks in einer Breite von 10 km zum Angriff über. Die Infanterie folgt dicht auf. Die Panzer überwinden die Gefechtsfeldhindernisse ohne Probleme. Das deutsche Abwehrfeuer bleibt durch den Nebel weitgehend wirkungslos. Um die Mittagszeit sind die Tanks ca. 7 km tief in die deutschen Stellungen eingebrochen. Einzelne MG-Nester leisten jedoch erbitterten Widerstand und fügen den Briten schwere Verluste zu.
Am nächsten Tag erreichen britische Verbände bei Marcoing die Schelde und überqueren diese. Am 22. November erreichen Kavalleriepatrouillen die Stadt Cambrai.
Aufgrund des überraschend tiefen Einbruchs entstehen bei den Briten erste Nachschub-Probleme. Die deutschen Verteidiger können mit Elitetruppen weitere Einbrüche verhindern.
In der Zwischenzeit ist es den Deutschen gelungen, mit Hilfe der Eisenbahn umfangreiche Reserven bereitzustellen. Am 30. November 1917 beginnt die Heeresgruppe Rupprecht von Bayern mit der Gegenoffensive. In heftigen Kämpfen wird der größte Teil des verlorenen Gebiets wieder zurückerobert. 9.000 Briten gehen in Gefangenschaft, 148 Geschütze und 700 Maschinengewehre werden erbeutet.
In dieser Schlacht haben sich zum erstenmal die Möglichkeiten der neuen Panzerwaffe gezeigt. Der misslungene Durchbruchsversuch hält die Alliierten nicht davon ab, die Tanks entscheidend weiterzuentwickeln. Auf deutscher Seite geschieht dies aber nicht, was sich bereits 1918 rächen sollte.