Schlacht bei Breitenfeld
In der Nähe von Breitenfeld, einem etwa 6 km nördlich von Leipzig gelegenen Dorf und Rittergut, wurden im Dreißigjährigen Krieg zwei entscheidende Schlachten geliefert.
Am 17. September 1631 traf der kaiserliche Feldherr Tilly, 40.000 Mann stark, zwischen Breitenfeld und Seehausen mit dem vereinigten schwedisch-sächsischen Heer, das 47.000 Mann stark und den Kaiserlichen auch an Geschützen überlegen war, unter Anführung des Königs Gustav Adolf zusammen.
Ein anfangs glücklicher Reiterangriff Pappenheimss wurde durch Johan Banér zurückgeschlagen, der linke sächsische Flügel aber durch einen wuchtigen Angriff der Kaiserlichen geworfen. Als diese darauf die flüchtigen Sachsen verfolgten, machte Gustav Adolf mit dem rechten schwedischen Flügel eine Schwenkung, fiel den Kaiserlichen in die Flanke und zersprengte mit seinen ostgotischen, mit Musketierabteilungen untermischten Reitern die kaiserlichen Bataillone. Trotz aller Anstrengungen des zweifach verwundeten Tilly war am Abend die vorher nie besiegte kaiserliche Armee vollkommen aufgelöst, und er selbst, der Gefangenschaft kaum entgangen, gelangte am anderen Morgen mit nur 600 Mann nach Halle. Tilly hatte nicht nur seine 26 Kanonen, alles Gepäck, 90 Fahnen und 12.000 Mann, sondern auch den Glauben an seine Unüberwindlichkeit verloren. Dieser Sieg Gustav Adolfs rettete den deutschen Protestantismus.
Am 7. September 1831 wurde von dem Besitzer des Guts auf dem Schlachtfeld ein Denkstein errichtet.
Die zweite Schlacht am 2. November 1642 war nicht weniger blutig als
die erste, obwohl von geringerer Bedeutung. Torstenson, der eben Leipzig belagern wollte, sah sich von dem sächsisch-kaiserlichen Heer unter Erzherzog Leopold und Piccolomini bedroht. Er zog sich daher von Leipzig nach Breitenfeld zurück, wo es zur Schlacht kam,
in welcher nach hartnäckigem Widerstand des feindlichen Fußvolks durch einen Angriff der schwedischen Reiterei, welche die feindliche siegreich zurückgeworfen hatte, die Schweden siegten. Diese verloren gegen 4.000 Tote und Verwundete, darunter 8 Generale; die verbündete kaiserliche und sächsische Armee 15.000 Tote und Verwundete, 5.000 Gefangene, 46 Kanonen, 191 Feldzeichen und alles Gepäck.
Die Eroberung Leipzigs und die Besetzung Sachsens waren die nächsten Folgen dieser Schlacht für Schweden, eine weitere, daß der Kaiser einigermaßen geneigter zum Frieden wurde und nicht lange nachher die Hamburger Friedenspräliminarien bestätigte.
Siehe auch: Liste von Kriegen, Liste von SchlachtenDie erste Schlacht 1631
Die zweite Schlacht 1642
Dieser Artikel basiert auf dem entsprechenden Eintrag in Meyers Konversationslexikon, 4. Auflage von 1888-90