Schere, Stein, Papier
Handhaltungen bei Stein, Schere, Papier. Die zeigenden, grauen Hände | ||||
Schere, Stein, Papier, auch Schnick, Schnack, Schnuck; Ching, Chang, Chong; Klick, Klack, Kluck; Knobeln, im Schweizer Sprachraum auch Schäri, Schtei, Papier ist ein offenbar weltweit verbreitetes Kinderglücksspiel, welches auch bei Erwachsenen bekannt und beliebt ist.
Table of contents |
2 Herkunft 3 Japanische Gewinnermittlung 4 Weitere Namen 5 Weblinks |
Das Spiel wird ausschließlich mit den Händen gespielt: Handhaltungen werden Symbole zugeordnet, die sich wechselseitig "schlagen" können:
Es gibt eine Spielvariante, die mit drei und eine andere, die mit vier möglichen Handhaltungen gespielt wird. Die drei Hauptfiguren sind Schere, Stein und Papier. Oft wird dieser Figurensatz um den Brunnen erweitert.
Das Papier wird dargestellt durch eine offene Hand, bei der die Finger nicht gespreizt sind. Das Symbol der Schere ist der gespreizte Zeige- und Mittelfinger. Der Stein wird durch eine Faust symbolisiert, beim Brunnen bilden Daumen und Zeigefinger ein O, die restlichen Finger nehmen die Haltung des Zeigefingers ein.
Die Wertigkeit der Symbole gegeneinander ergibt sich aus dem jeweils Dargestellten: Die Schere schneidet das Papier, das Papier wickelt den Stein ein, der Stein stumpft die Schere ab. Kommt der Brunnen hinzu, so fallen Stein und Schere hinein, das Papier jedoch bedeckt den Brunnen (siehe Grafik). In dieser Variante sind Brunnen und das Papier statistisch gesehen also gewinnträchtiger.
Ziel des Spieles ist es, eine höherwertige Handhaltung zu haben, als der Gegenspieler. Damit keiner der Spieler einen Nachteil durch verfrühtes Zeigen seiner Handhaltung bekommt, bewegen beide Spieler ihre rechten Hände noch zur Faust geballt vor sich hin und her und sprechen dabei zusammen den Namen des Spiels, zählen bis drei, oder ähnliches. Diese Bewegung dient der Spannung, ist aber auch eine Synchronisierungshilfe. Zeitgleich mit dem letztem Wort des Spielnamens (Schnuck, Chong oder Kluck) offenbaren die Spieler sich gegenseitig ihre Handhaltung. In einer abgewandelten Form hakeln die Spieler beim Synchronisieren ihre kleinen Finger ineinander.
Die genaue Herkunft des Spiels ist unbekannt. Sicher scheint, dass es sich um eines der ältesten Spiele überhaupt handelt. Im Laufe der Geschichte wechselten die Handhaltungen und Figuren, und passten sich der jeweiligen Kultur an. So gibt es heute noch Hand-Varianten mit Schlange/Frosch/Schnecke, Krieger/Tiger/Mutter des Kriegers, Feuer/Schlange/Wasser (Japan); Elefant/Mensch/Ameise (Indonesien). Auch neuere Bilder wie Schere/Stein/Papier/Dynamit (Kanada) oder Katze/Alufolie/Mikrowelle finden sich.
In einer weit verbreiteten japanischen Variante des Spiels ist bei einer Überlegenheit einer Geste noch keineswegs die Runde gewonnen. Dazu muss man noch die Blickrichtung erraten, in die der Unterlegene beim dritten Akzent einer ebenfalls rhythmisch gesprochenen Strophe schauen wird. Hierzu hält der vermeintliche Gewinner seinen Zeigefinger vor die Nasenspitze des Mitspielers und spricht im selben Takt wie zuvor die Silben "Atshi-Muite-Hoi"
Auf "Hoi!" müssen sich beide Spieler gleichzeitig für eine Richtung entscheiden, also oben , unten, rechts oder links. Der Unterlegene der Vorrunde muss auf der Silbe "Hoi" ruckartig seinen Kopf in eine der vier Richtungen drehen, der mögliche Gewinner zeigt mit seinem Zeigefinger in eine spontan gewählte Richtung. Erst bei einer Übereinstimmung geht ein Siegpunkt an den Gewinner, andernfalls gilt auch die "Jan-Ken-Pon" übliche Vorrunde (nur Stein, Schere, Papier) als unentschieden. Oft kann mann die Niederlage so noch aufhalten, mithin kann die Schmach noch größer sein, der Spielspaß auch.
Es gibt auch Varianten, bei denen der Sprechrhythmus nicht aus dem Takt geraten darf und man nach jeder verlorenen Runde mit einem körperlichen Manko (z.B. auf einem Bein) weiterspielen muss.
Spielprinzip
Herkunft
Man vermutet den Ursprung des Spiels im asiatischen oder dem Ägyptischen Raum und datiert es auf etwa 2000 v. Chr. Anderen Theorien zufolge ist das Spiel aus dem alten römischen Moraspiel (Lat Hindernis) hervorgegangen. Die Römische Variante spielt sich ohne Handfiguren, sondern basiert auf dem Raten der Anzahl der gestrecken Finger. Es wurden dabei im alten Rom hohe Wetten über den Spielausgang abgeschlossen. In Japan wird die römische Spielart zum Teil heute noch (ohne hohe Einsätze) gespielt (Taiwan chuan).Japanische Gewinnermittlung
Weitere Namen
Weblinks