SBB Ae 6/6
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Die 11434 mit dem Wappen der Stadt Zug. | |
Betrieb | |
Baujahr | 1952-1966 |
Loknummern | 10401-10520 UIC: Ae 610 401-520 |
Stückzahl Ablieferung | 120 |
Stückzahl heute | 112 (2004) |
Einsatzgebiet | Division Güterverkehr |
Ausrangierung | seit 2002 |
Technische Daten | |
Loktyp | Elektro-Lokomotive |
Hersteller | SLM, BBC;, MFO |
Achsfolge | Co'Co' |
Höchstgeschwindigkeit | 125 km/h heute: 120 km/h |
Leistung | 4'300 kW (5'830 PS) |
Stundenzugkraft | 221 kN |
Anfahrzugkraft | 392 kN |
Bergleistung | 600-Tonnen-Zug auf 26 ‰ Steigung bei 75 km/h |
Masse und Gewicht | |
Länge über Puffer | 18'400 mm |
Breite | k.A. |
Höhe | k.A. |
Gewicht | 120 t Prototypen: 124 t |
Sonstiges | |
Besondere Merkmale | 2 Prototypen mit anderen Merkmalen. |
Vorgänger | SBB Ae 4/6 |
Nachfolger | SBB Re 6/6 |
SBB Ae 6/6 (Gotthardlokomotive)
Die Ae 6/6 werden häufig auch als Kantonslokomotive bezeichnet, da die ersten 25 Lokomotiven (für die 25 Kantone) die Kantonswappen trugen. Diese verfügen über Chrom-Zierlinien und haben an der Front ein Schnäuzchen. Diese Zierung, begleitend von den an dem Lokkasten befestigten Wappen, kam beim Publikum so gut an, dass die Maschine in halb Europa berühmt wurde. Die restlichen 95 Lokomotiven der Serie zierten die Wappen der Kantonshauptorte sowie wichtiger Städte und Ortschaften. Diese hatten jedoch keine Chromstreifen.
Ursprünglich waren sie grün lackiert. Heute haben etwa die Hälfte aller Lokomotiven einen roten Anstrich.
Vorgeschichte
Vor dem Erscheinen der Ae 6/6 waren vor allem die SBB Ae 4/6, SBB Ae 4/7 sowie Be 6/6 im Gotthardverkehr eingesetzt. Sie waren - aus heutiger Sicht - nur für sehr bescheidene Anhängelasten zugelassen. Dadurch waren am Gotthard Vorspanndienste nötig. Diese waren zeitraubend, unpraktisch und unwirtschaftlich.
Vor allem aus diesen Gründen wollte die SBB eine neue Lokomotivserie anschaffen. Das Pflichtenheft sah vor, dass die neu zu entwickelnde Lokomotive einen 600-Tonnen-Zug über die Gotthardsteigung von 26‰ mit 75 km/h befördern soll. Die SBB gab den Auftrag dazu 1949. 1952/53 konnten die Prototyp-Lokomotiven 11401 Uri und 11402 Ticino ausgeliefert werden. Mit diesen absolvierte man intensive Versuchs- und Testfahrten. Diese Prototypen hatten jedoch ernsthafte Mängel. Auf Grund der Erkenntnisse hat man Maßnahmen für den Bau der Serienlokomotiven eingeleitet. 1956 begann die Serienauslieferung.
Betriebseinsatz
Zusammenfassung
Zu den besten Zeiten, in den 1950er und 1960er Jahren, waren die Ae 6/6 die Gotthardlokomotive - sowohl im Reise- wie auch im Güterverkehr - schlechthin. Seit den 1970er Jahren wurden sie jedoch in das Flachland versetzt, da neuere, leistungsfähigere Lokomotiven auf dem Gotthard eingesetzt wurden. Seit den 1990er Jahren werden die Ae 6/6 fast nur noch im Güterverkehr eingesetzt, da sie für Reisezüge heute zu langsam sind.
Der ehemalige Star des Gotthards wurde damit in niedergeordnete Dienste verdrängt und seither meist im Mittelland und im Jura und seit Mitte der 1990er Jahre fast nur noch im Güterverkehr eingesetzt. Dies, da er für den schnellen Reiseverkehr mit der von 125 km/h auf 120 km/h herabgesetzten Höchstgeschwindigkeit zu langsam ist.
Eine Ausnahme bilden die durch die BLS gemieteten Lokomotiven, welche die einstigen Gotthardlokomotiven sogar noch vor InterCitys zur Fahrt über den Lötschberg spannen.
2002 wurde die erste Lokomotive dieser Serie, die 11408 Basel-Stadt ausrangiert. Seither wurden acht Maschinen ausrangiert. Die ebenfalls ausrangierte Prototyp-Lokomotive 11402 Ticino soll zum historischem Fahrzeugpark gehören.
Die neueren Lokomotiven werden noch für die Führerstandsignalisierung (FSS) umgebaut, so dass diese auf FSS-Strecken fahren können. Die erste umgebaute Lokomotive war die 11512 Horgen.
Als grösster Nachteil der Ae 6/6 wird häufig die fehlende Vielfachsteuerung erwähnt. Bisherige Pläne eines Umbaus wurden verworfen.Bei Ablieferung
Schon die heute ausrangierten Prototypen 11401 Uri und 11402 Ticino wurden 1952 auf der Gotthardstrecke eingesetzt. Die nach und nach abgelieferten Ae 6/6 lösten zuerst die SBB Ae 4/7 und dann die jüngeren SBB Ae 4/6 ab.
Während rund 20 Jahren lasteten praktisch die gesamten schweren Gottharddienste im Güter- wie auch im Personenverkehr auf dieser Lokomotive.1970er-1990er Jahre
1971 wurden die Ae 6/6 durch die neue SBB Re 4/4 III auf der Gotthardstrecke etwas entlastet. Echte Konkurrenz bekamen sie jedoch ab 1975 durch die SBB Re 6/6, die als ihr Nachfolge-Typ vorgesehen war und beinahe die doppelte Leistung hat. Heute
1999 wurde auf Grund der Restrukturierung bei der SBB alle 120 Lokomotiven in die Division Güterverkehr eingeteilt. Im Güterverkehr ist die Ae 6/6 heute weiterhin eine sehr zuverlässige Lokomotive.