Sauerklee
Sauerklee | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Sauerklee (Oxalis) ist eine Gattung der Sauerkleegewächse. In Mitteleuropa bezeichnet der Name vor allem den Waldsauerklee (Oxalis acetosella). In Gärten werden oft auch exotische Arten gezüchtet, wie die abgebildete Oxalis enneaphylla, die wild nur auf den Falklandinseln vorkommt.
Die nachfolgende Beschreibung bezieht sich auf den heimischen Waldsauerklee.
Sauerklee ist ein Kraut mit kurzem Rhizom und einer reich verzweigten, fleischigen Pfahlwurzel. Aus seinem unterirdischen Rhizom treibt er langgestielte, kleeartige Blätter. Diese sind etwas fleischig, grasgün und schmecken säuerlich. Die Blüten sind zart weiß bis grünlich (blassrosa überlaufen) und unscheinbar; sie tragen eine deutliche violette oder rote Äderung.
Früchte sind nussartig und dreikantig. Nach dem Absterben der Oberblätter bleiben die Blattbasen als dickliche Speicherschuppen am Rhizom erhalten. Sauerklee blüht von April bis Juni.
Die Pflanze hat endotrophe Mykorrhiza. Sie wird von Insekten bestäubt oder ist selbstbestäubend (z. T. kleistogam).
Waldsauerklee wächst auf sauren Waldböden an ausgesprochen schattigen und frischen bis feuchten Stellen in Laubmischwäldern und Nadelwäldern. Er kann auch tieferen Schatten ertragen. Verbreitet ist er in den nördlichen und gemäßigten Breiten Europas und Asiens. Pflanzensoziologie: In Mitteleuropa hat er ihren Verbreitungsschwerpunkt im Galio-Abietion und in montanen Fagion-Gesellschaften. Er tritt auch in anderen Fagetalia- sowie in Betulo-Adenostyletea- oder in krautreichen Vaccinio-Piceetalia-Gesellschaften auf. In den Alpen kommt er in Höhen von bis zu 1940 m vor.
Primäres (saures) Kaliumoxalat = Kaliumbioxalat = Sal Acetosellae = Kleesalz. In geringen Mengen ist auch Oxalsäure enthalten. Im Rhizom findet sich eine geringe Menge Anthrachinonderivat (chrysophansäureähnliche Substanz). Der Same enthält Fettes Öl.
Aus den gehackten Blättchen können Suppen, Soßen und Salate gemacht werden. Nur geringe Mengen sollten verwendet werden, weil Sauerklee in größeren Mengen giftig wirkt.
Der Sauerklee wurde bis ins 19. Jahrhundert im Schwarzwald zur Bereitung von Sauerkleesalz Sal Acetosellae oder Acidum oxalicum gesammelt.
Sofern Sauerklee massenhaft auftritt, kann er für Vieh giftig sein. Bei Menschen kommen Vergiftungen selten vor, und nur bei massenhaftem Verzehr.
Der Absud des frischen Krauts, 60 g aufs Liter Wasser, gibt mit Zucker eine erfrischende Limonade, die zugleich gegen den Skorbut wirkt. Die zerquetschten Blätter aufgelegt, lindern Entzündungen. Aus Kräuterbüchern : "Sauerklee gegessen oder getrunken löscht den Durst, ist wider den Sod gut, kühlt die hitzige Leber, erfrischt und stärkt das Herz und hat in Summa alle Wirkung, wie der Sauerampfer. Dies Kräutlein wird besonders gern gebrauch in den hitzigen Fiebern auf verschiedene Weise; denn man bereitet daraus einen lieblichen Saft oder Sirup, ein destilliertes Wasser und einen Zucker oder Konserve, wie man Rosenzucker macht und braucht diese Dinge in den Fiebern. Der Saft oder die zerquetschten Blätter auf heiße Geschwülste gelegt, löschen die Hitze und lindern die Schmerzen. Dies Kraut gekaut, ist den Kindern gut gegen Mundfäule. Mit diesem Kraut vertreiben etliche die Mäler oder Flecken aus den Kleidern, weshalb sie es Mälerkraut nennen. Auch wird daraus mit Odermennig ein gutes Wasser destilliert zu Reinigung und Auswaschung der Wunden." (Losch)
Merkmale
Standort und Verbreitung
Inhaltsstoffe
Verwendung
Zubereitungen
Weblinks
Quellen: Franke, W., / Gessner/Orzechowski (G/O); Losch, Oberdorfer (Lit. vgl. Nutzpflanzen)