Saterfriesen
Die Saterfriesen sind eine der kleinsten Sprachgruppen in Europa. Sie bewohnen das Saterland (Seelterlound), eine Gemeinde im nördlichen Landkreis Cloppenburg (Niedersachsen). Ungefähr 1500-2000 Menschen sprechen einen mit niederdeutschen Elementen durchsetzten Dialekt der friesischen Sprache. Nach einer Untersuchung der Universität Göttingen sind noch 2250 Personen in der Lage, Saterfriesisch zu sprechen. Die Dörfer, in denen die Sprache noch zu hören ist, sind: Ramsloh, Scharrel, Strücklingen und Sedelsberg.Das Saterfriesisch ist eine mittelalterliche Form des Friesischen. Sie ist insofern eine linguistische Besonderheit.
Erhalten hat sich die mittelalterliche Mundart lange Zeit aufgrund geographischer Besonderheiten. Die Saterländer waren jahrhundertelang durch die sie umgebenden Moore unter sich geblieben sind. Wie ein Schutzwall lag das Moor um die auf einem Sandrücken erbauten Dörfer. Bis ins 19. Jahrhundert waren die Bewohner nur per Boot über das Flüsschen Sagter Ems zu erreichen.
Die Neuzeit, mit der Erschließung des Saterlandes durch Straßenbau und Eisenbahn, kennzeichnet den Anfang des Niedergangs der saterfrisischen Sprache (Globalisierung). Es hieß schon vor hundert Jahren, dass Saterfriesisch aussterben würde.
Seit auch in Deutschland die Europäische Charta der Regional- und Minderheitssprachen in Kraft getreten ist, genießt das Saterfriesische besonderen Schutz und Recht auf Förderung. Mittlerweile wird Saterfriesisch auch als Amtssprache in den Gemeinden verwendet und rund 300 Kinder lernen den Dialekt freiwillig in der Schule