Sascha Anderson
Sascha Anderson (* 24. August 1953 in Dresden) ist ein deutscher Lyriker und Prosaautor.Anderson absolvierte eine Ausbildung als Schriftsetzer. Anfang der 1970er Jahre erhielt er zwei Haftstrafen wegen einer Flugblattaktion und illegaler Verbreitung von Texten von Wolf Biermann. 1974-75 folgte ein Volontariat bei der DEFA, danach war er Hausmeister der Versöhnungskirche in Dresden.
In den 1980er Jahren war Anderson einer der Protagonisten der alternativen Künstlerszene vom Prenzlauer Berg in Ostberlin. Er veröffentlichte zahlreiche Untergrund-Publikationen und spielte in mehreren Rockgruppen ("Zwitschermaschine", "Fabrik"). Zugleich war er seit 1975 unter dem Decknamen David Menzer ein Spitzel der Staatssicherheit (IMB: "Inoffizieller Mitarbeiter mit Feindberührung"), für die er auch nach seiner Übersiedlung nach Westberlin 1986 weiter arbeitete.
Er war 1990 Mitbegründer des Galrev-Verlages für Avantgarde-Lyrik. Seine Enttarnung als Mitarbeiter der Staatssicherheit durch Wolf Biermann, der ihn bei seiner Rede anläßlich der Verleihung des Büchner-Preises als Sascha Arschloch bezeichnete, und Jürgen Fuchs 1991 löste eine breite Debatte aus. Ein Stipendium der Villa Massimo wurde ausgesetzt. Seit 1992 lebt Anderson als Schriftsteller, Herausgeber und Layouter in Rom.
Table of contents |
2 Literatur 3 Auszeichnungen |
Werke
Literatur
Auszeichnungen