Saramakkans
Saramakkans (engl. Saramaccan) ist eine in Suriname gesprochen Kreolsprache.
Das Saramakkans entstand aus dem Pidgin bzw. der frühen Kreolsprache der schwarzen Sklaven, die in einer ersten Welle in den Urwald flüchteten. Die ersten Skaven dürften gleich nach der ersten Anlage von Plantagen un 1650 entflohen sein. Nach 1749 wurde ein Vertrag geschlossen, der den gefohenen Sklaven die Freiheit und das Recht auf Handel zugestand, sie aber verpflichtete keinen neuen Flüchtlinge mehr auf zu nehmen. Ein nicht unerheblicher Teil dieser in der ersten Welle geflohenen Sklaven war noch in Afrika geboren. Die entscheidende Phase in der Formierung des Saramakkans war also zwischen 1650 und 1750. Gleich nach der Verteibung der Holländer aus Brasilien 1654 wanderten wohl einige Juden mit ihren Sklaven aus dem nun für Juden wieder weniger libralen Brasilien in das liberalere Suriname aus. Da dies in der fühesten Phase der Formierung der Kreolsprachen Surinames geschah, ist so das grundlegende portugiesche Element zu erklären. Bereits 1778 erschien ein ausgezeichnetes Worterbuch Saramakkans-Deutsch, das der deutsche Herrnhuter Christian Ludwig Schumann (1749-1794), verfasste hatte. Wie viele Herrnhuter sah er Kreolsprachen als eigenständige, vollwertige Sprachen an.
Der Wortschatz basierte ursprünglich wohl auf einem portugiesischenen mit vielen afrikanischen Elementen durchsetzten Pidgin- oder Kreolsprache, die aber stark vom Englischen beeinflusst war. Über 20% des Vokabulars entstammen afrikanischen Sprachen.
Beispiele aus dem Gundwortschatz, die die ursprünglich portugiesische Basis belegen sind: mujee (mulher) "Frau"; womi (homem) "Mann"; da (dar) "geben"; bunu (bono) "gut"; kaba (acabar) "beenden"; ku (com) "mit"; tan (tão) "sosehr"; kuma (como) "wie"; faka (faca) "Messer"; aki (aquí) "hier"; ma (mas) "aber"; kendi (quente) "heiß"; liba (arriba) "oben"; lio (rio) "Fluss" usw.
Wer mit der brasilianischen Aussprache des Portugiesischen vertraut ist, wird die großen Ähnlichkeiten erkennen. Bemerkenswert ist auch njanjan für "essen".
Das Saramakkans ist eine Tonsprache und kennt die zwei Töne "hoch" und "tief".
Die Vokalreihe umfasst neben i a u jeweils einen offenen und einen geschlossen e und o Laut so dass man auf eine Reihe von sieben Vokalen kommt: i é è a ò ó u. Saramakkaans kennt keinen r Laut. Die Unterscheidung stimmhaft - stimmlos ist bei allen Verschlusslauten konsequent durchgeführt. Außerdem kennt das Saramakkans noch die beiden typisch westafrikanischen Phoneme kp und gb.
Es gibt pränasalierte Laute und Nasalvokale, die in der Schrift meist durch ein n oder m am Silbenende gekennzeichnet werden. Die Silbenstruktur ist streng (Konsonant) - Vokal - (Vokal). Mit o beginnende mehrsilbige Wörter erhalten regelmäßig einen w Vorschlag.
ISO 639-2: cpe
Geschichte
Wortschatz
Lautsytem
Literatur
Siehe auch: Bosnegers, Sranan Tongo, Aukaans