Sarah Kirsch
Sarah Kirsch (* 16. April 1935 in Limlingerode/Harz), eigentlich Ingrid Kirsch, geborene Bernstein, ist eine deutsche Schriftstellerin.
Sarah Kirsch verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Halberstadt Ihr starkes Interesse an der Natur äußerste sich unter anderem darin, daß sie nach dem Abitur im Jahre 1936 eine Forstarbeiterlehre begann, die sie aber bald abbrach. In den 1950er Jahren studierte sie Biologie in Halle und erlangte den Titel der Diplom-Biologin.
Ende der fünfziger Jahre lernte sie den Lyriker Rainer Kirsch kennen, mit dem sie bis 1968 verheiratet war.
Ab 1960 veröffentlichte sie lyrische Texte in Anthologien und Zeitschriften unter dem Vornamen-Pseudonym Sarah. In den Jahren 1963-65 studierte sie am Institut für Literatur "Johannes R. Becher" in Leipzig. Ab 1965 lebte sie mit ihrem Mann als freischaffende Schriftstellerin in Halle. Sie war Mitglied im Deutschen Schriftstellerverband in der DDR.
1965 veröffentlichte sie zusammen mit ihrem Mann den Lyrikband "Gespräch mit dem Saurier", für den sie beide die Erich-Weinert-Medaille, den Kunstpreis der FDJ, erhielten. Zwei Jahre später, 1967, veröffentlichte sie dann ihren ersten eigenen Gedichtband unter dem Titel "Landaufenthalt".
Nach ihrer Scheidung von Rainer Kirsch 1968 lebte sie mit ihrem Sohn Moritz in Ost-Berlin. Dort war sie als Journalistin, Hörfunkmitarbeiterin und Übersetzerin tätig.
1973 veröffentlichte sie den Lyrikband "Zaubersprüche" sowie die Prosabände "Die Pantherfrau" und "Die ungeheuren berghohen Wellen auf See". Im gleichen Jahr wurde sie mit dem Heinrich-Heine-Preis der DDR ausgezeichnet. Im Westen Deutschlands erschien ein Jahr später eine Gedichtauswahl unter dem Titel "Es war dieser merkwürdige Sommer".
Nach der Veröffentlichung von zwei Kinderbüchern im Jahre 1975 erschien 1976 der Lyrikband "Rückenwind". Zusammen mit Ernst Meister wurde ihr im gleichen Jahr der Petrarca-Preis der BRD zugesprochen. Da sie die Protesterklärung gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns mitunterzeichnete, wurde sie aus der SED ausgeschlossen. Im Jahr darauf, 1977, zog Sarah Kirsch nach West-Berlin.
1978 war sie Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland, sowie Stipendiatin der Villa Massimo. 1981 wurde ihr der Österreichische Staatspreis für Literatur verliehen. 1984 wurde sie mit dem Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg vor der Höhe ausgezeichnet. 1988 erhielt sie den Literaturpreis der Stadt Mainz und den Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein, 1996 den Büchnerpreis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, 1997 den Droste-Hülshoff-Preis des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe.
Zur Zeit wohnt Sarah Kirsch in einem Dorf an der Eider in Schleswig-Holstein.
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