Sappho
Dieser Artikel beschäftigt sich mit der antiken Dichterin Sappho, für den gleichnamigen Asteroiden siehe Sappho (Asteroid)
Sappho (griechisch Σαπφω, Sapphô) (* zwischen 630 v. Chr und 612 v. Chr) war eine antike griechische Dichterin und gilt als bedeutendste Lyrikerin des klassischen Altertums. Sie lebte in Mytilene auf der Insel Lesbos, einem kulturellen Zentrum des 7. Jahrhunderts v. Chr
Das Leben der Sappho ist nur in späteren Legenden aufgezeichnet. Demnach entstammte sie einem alten mytilenischen Adelsgeschlecht und musste aus politischen Gründen nach Sizilien fliehen. Um das Jahr 591 v. Chr kehrte sie nach Lesbos zurück und rief dort eine Gruppe von Schülerinnen zusammen. Dass sie sich aus unerwiderter Liebe von einem Felsen gestürzt haben soll, ist vermutlich eine erst in christlicher Zeit entstandene Legende.
Zu ihrem Werk gehörten Götterhymnen, Hochzeits- und Liebeslieder, von denen leider nur wenige, zu meist als Fragmente erhalten sind. Besonders gerühmt wurde ihre klare und ausdrucksstarke Sprache, durch die sie unter anderem zum Vorbild des römischen Dichters Horaz wurde. Platon schätzte ihre Lyrik so sehr, dass er Sappho als zehnte Muse bezeichnete. Die vierzeilige sapphische Strophe ist nach ihr benannt und geht vermutlich auch auf sie zurück.
Dass viele ihrer Lieder homoerotischen Inhaltes sind und sich auf die Liebe zwischen Frauen beziehen, lässt sich noch heute an den Bezeichnungen "lesbisch" und etwas seltener "sapphisch" erkennen, die für erotisch gefärbte Liebesbeziehungen zwischen Frauen gebraucht werden.
Sappho war mit einem reichen Kaufmann verheiratet und hatte eine Tochter namens Kleis. Es hieß, sie sei klein und dunkelhaarig gewesen.
Textbeispiel
Versunken sind Mond und Siebengestirn. Mitter- nacht kommt, die Stunde verrinnt, und ich schlaf' allein.