Santorini
Santorini (auch: Thira; in der Antike Thera) ist eine griechische Insel in der Ägäis, die südlichste der Kykladen. Sie liegt nördlich von Kreta, in 36° 25' nördlicher Länge und 25° 26' östlicher Breite, ist 71 km² groß und von rund 9.700 dauerhaften Einwohnern bewohnt (2002). Die Insel hat eine sichelförmige Gestalt und bildet mit den ihr gegenüber liegenden Eilanden Thirasia (Therasia) und Aspronisi einen alten Krater, welcher in seiner höchsten Erhebung, dem Eliasberg (575 m), aus Kalkstein und Tonschiefer, sonst aus vulkanischen Gesteinen besteht.Die Insel ist vulkanischen Ursprungs. Durch die Explosion des ursprünglichen Vulkans wurde Anfang des 15. Jh. v. Chr. (das dem widersprechende naturwissenschaftlich ermittlete Datum 1628 v. Chr ist mit Vorsicht zu geniessen) ein Teil des Kegels weggerissen und der Krater füllte sich mit Meerwasser. Einige Forscher hielten diesen Vulkanausbruch für einen der größten in der gesamten Kulturgeschichte der Menschheit, der über 100 Meter hohe Flutwellen ausgelöst haben soll, welche die minoische Kultur von Kreta zerstört haben könnten. Der Ausgräber Marinatos brachte daher Santorini mit Atlantis in Verbindung. Mittlerweile gilt jedoch als sicher, dass dieser Ausbruch weit weniger dramatische Auswirkungen hatte, als früher angenommen. Die Bewohner hatten genug Zeit, die Insel zu verlassen, eine katastrophale Flutwelle ist nicht entstanden und die "minoische Kultur" auf Kreta bestand definitiv bruchlos noch Jahrzehnte weiter. Mittlerweile gibt es sogar Vermutungen, ob nicht ein viel früherer Ausbruch die Insel zerfetzt hat.
Auf der nebenstehenden Skizze ist die nahezu kreisrunde Form des ehemaligen Vulkankegels deutlich zu erkennen; der rote Punkt markiert die Lage des Hauptortes Thira.
In der Mitte haben sich in historischer Zeit durch unterseeische Ausbrüche mitten im Meer neue Eruptionskegel gebildet. So erhob sich 198 v. Chr das Eiland Hiera, jetzt Paläo Kaimeni (die "alte Verbrannte"), das sich später immer mehr vergrößerte; 1573 entstand das Eiland Mikro Kaimeni (die "kleine Verbrannte") und 1707-1709 die Insel Neo Kaimeni (die "neue Verbrannte"), welche noch fortwährend Schwefeldämpfe ausstößt. Seit Mitte Februar 1866 tauchten in unmittelbarer Nähe von Neo Kaimeni unter heftigen vulkanischen Eruptionen zwei neue Inseln auf, die Georgsinsel und Aphroessa; sie bestanden aus Lava, aus deren glühenden Spalten Dämpfe entwichen.
Nach innen zu fallen die Küsten von Santorini und Thirasia gegen 200 bis 300 m senkrecht zum Meer ab, welches stellenweise eine Tiefe von über 200 Faden (365,8m) besitzt; nach außen senken sich die Inseln allmählich zum Strand hin. Landeinwärts, wo die vulkanischen Massen durch die Länge der Zeit verwittert sind, bringt der Boden besonders Wein (in 70 Arten, früher auch Gerste und Baumwolle) hervor. Die Weine (vino santo) von Santoríni sind vorzüglich. Weitere Produkte sind die Santorinerde, eine Art Traß, die zu Wasserbauten verwendet wird und Bleierz.
Hauptort ist Thira (Phira) an der Westküste, der durch die typische Bauweise mit niedrigen, weißen Häusern und Mauern touristisch bekannt ist. Überall finden sich Trümmer aus dem Altertum, am bedeutendsten sind die von Oia und Akrotiri (Ausgrabungen seit 1967).
Das antike Thera wird immer wieder mit Atlantis in Verbindung gebracht. Als gesichert gilt jedoch eine enge Verbindung zur kretisch-minoischen Kultur.
Die Insel war das Mutterland des einst so mächtigen Kyrene und stand im Peloponnesischen Krieg auf seiten der Spartaner.
1208 entriß Marko Sanudo, Herzog von Naxos, die Insel dem griechischen Kaiser; dann gehörte sie den Venezianern, denen sie erst 1537 von Khair ad-Din Barbarossa abgenommen wurde.
Sehenswürdigkeiten:
Weitere Bedeutung:
Thyra ist auch der Name des Asteroiden 115, Thyra (Asteroid)
Geschichte
wichtigste Badeorte :