Sandrine Bonnaire
Sandrine Bonnaire (* 31. Mai 1967 in Paris) ist eine international bekannte französische Filmschauspielerin.Sie stammt aus einer Pariser Arbeiterfamilie mit zehn Geschwistern. Ihre schauspielerische Karriere begann mit 16 Jahren, als Maurice Pialat sie 1983 für Auf das, was wir lieben (A nous amours) verpflichtete. Sandrine Bonnaire spielt dort durchaus autobiographisch ein Vorstadtmädchen, das erste sexuelle Erfahrungen macht. 1984 wurde sie mit dem César in der Sparte Beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet.
Den internationalen Durchbruch schaffte Sandrine Bonnaire 1986 in Vogelfrei (Sans toit, ni loit) von Agnès Vardas. Auch dafür wurde sie mit einem César honoriert. Sie spielt eine Landstreicherin und reine Seele, die in den Sog alltäglicher Gewalt gerät und physisch wie moralisch scheitert. Es folgen Die Verlobung des Monsieur Hire (Monsieur Hire) von Patrice Leconte 1989 sowie weitere Arbeiten mit Jacques Doillon und Claude Sautet.
In der zweiteiligen Verfilmung des Jeanne d'Arc-Stoffes von Jacques Rivette (1993) spielt sie die Titelheldin in einer überaus differenzierten Weise. Ein herrliches Wechselspiel liefert sie mit Isabelle Huppert in Claude Chabrols Gesellschaftssatire Biester (La cérémonie) von 1995; das Duo erhielt für seine Darstellung gemeinsam den Hauptdarstellerpreis Goldener Löwe der internationalen Filmfestspiele in Venedig 1996. Ihre bemerkenswerteste Leistung bietet sie in Geheimsache (Secret défense) von Jacques Rivette (1998). Die Filmsequenz im TGV Paris-Lyon, mit dem sie zu einem geplanten Mordvorhaben reist, ist ein Höhepunkt cineastischer Schauspielkunst schlechthin.