Sandra Kalniete
Sandra Kalniete (* 22. Dezember 1952 in Togur, Gebiet Tomsk, Russland) ist Lettlands EU-Kommissarin.Kalniete wurde im russischen Gebiet Tomsk geboren, weil ihre Familie während der Stalin-Zeit aus Lettland dorthin deportiert worden war. Sie studierte von 1977 bis 1981 Kunst an der Lettischen Kunstakademie und arbeitete als Kunsthistorikerin. In diesem Beruf brachte sie auch ein Buch mit dem Titel Lettische Textilkunst heraus (1989).
1988 ging sie innerhalb der lettischen Unabhängigkeitsbewegung in die Politik. Sie war stellvertretende Vorsitzende der lettischen Volksfront, der größten nach Unabhängigkeit strebenden politischen Organisation.
Nach der lettischen Unabhängigkeitserklärung arbeitete sie im lettischen Außenministerium und war UN-Botschafterin ihres Land (1993 bis 1997), in Frankreich (1997 bis 2000) und bei der UNESCO (2000 bis 2002). Im November 2002 wurde sie selbst lettische Außenministerin und behielt dieses Amt, bis sie 2004 zur lettischen EU-Kommissarin ernannt wurde. Dort arbeitet sie eng mit Landwirtschaftskommissar Franz Fischler zusammen.
Sie hat drei Bücher geschrieben:
- Latviesu tekstilmaksla (Lettische Textilkunst), 1989.
- Es lauzu, tu lauzi, mes lauzam. Vini luza (Ich brach mit ihnen, du auch, wir alle. Sie wurden abtrünnig), ein Buch über Lettlands Unabhängigkeitsbewegung, veröffentlicht im Jahr 2000.
- Ar balles kurpem Sibirijas sniegos (Mit Tanzschuhen im sibirischen Schnee), ein Buch über die Deportation ihrer Familie nach Sibirien in der Stalin-Zeit, veröffentlicht im Jahr 2001.