San Luis (Provinz)
San Luis ist eine Provinz im westlichen Zentrum Argentiniens. Sie hat eine Fläche von 76,748 Quadratkilometern und 367,104 Einwohner (2001, Quelle: INDEC), von denen 110,000 in der Hauptstadt San Luis wohnen.
Die Provinz grenzt im Norden an La Rioja, im Osten an Córdoba, im Südosten an Buenos Aires, im Süden an La Pampa, und im Westen an Mendoza und San Juan.
Die gesamte Nordhälfte der Provinz wird von Mittelgebirgen durchzogen, die wichtigsten sind die Sierra de San Luis und die Sierra de los Comechingones, die die Grenze zur Nachbarprovinz Córdoba bildet. Die Südhälfte der Provinz ist fast durchgängig flach und sehr dünn besiedelt. Das Klima ist in der gesamten Provinz gemäßigt und relativ trocken.
Der weitaus größte Teil der Bevölkerung wohnt an der wichtigen Ost-West-Verbindung der Nationalstraße RN 7, an der die beiden größten Städte, San Luis und Villa Mercedes, liegen, die zusammen zwei Drittel der Provinzbevölkerung ausmachen. Beinahe der gesamte Rest der Bevölkerung wohnt in den Sierras de San Luis, während der Südteil fast unbewohnt ist.
Wie in vielen Provinzen Argentiniens sind die meisten Bewohner Nachkommen von Spaniern und Italienern, es gibt aber auch einen relativ bedeutenden Anteil von Mestizen. Die Binnenwanderung hat in den letzten 20 Jahren zu einem hohen Bevölkerungswachstum geführt.
Die Provinz war bis zu den 80er Jahren von der Landwirtschaft geprägt und eine der ärmsten Gebiete des Landes. Infolge eines Gesetzes, das strukturschwache Provinzen wie San Luis zur Sonderwirtschaftszone deklarierte, siedelte sich schnell Industrie in San Luis und Villa Mercedes an, der Lebensstandard stieg rapide. Heute ist San Luis eine reiche Provinz, in der jedoch auch viele Briefkastenfirmen residieren, die die niedrigen Steuertarife ausnutzen.
Seit 1983 wird die Provinz von der Familie Rodríguez Saá regiert, zunächst vom späteren "5-Tage-Präsidenten" Adolfo Rodríguez Saá und seit 2002 von dessen Bruder Alberto Rodríguez Saá. Hemmungslos baute diese Familie in den 20 Jahren ihrer Regierungszeit ein Netz von Korruption und Vetternwirtschaft auf, zudem herrschte Personenkult vor allem um Adolfo, der sich mit illustren gekauften Titeln schmückte und sich wie einen Gott verehren ließ. Den Gipfel der Provinzposse bildete in der Provinzhauptstadt die Ernennung eines Gegenbürgermeisters im Jahr 2003, da die herrschende Führungsclique dem gewählten Bürgermeister nicht allzu freundlich gesinnt war. Seit diesem Jahr nimmt der Protest der Bevölkerung gegen die Führungsclique zu.
Die Provinz ist bekannt für ihre noch sehr ursprünglichen, da dünn besiedelten Berglandschaften. Das Haupt-Touristenzentrum ist das Städtchen Merlo (10,000 Einwohner) im Nordosten der Provinz, das an den Hängen der Sierras de los Comechingones liegt und für sein besonders sauerstoffreiches Mikroklima bekannt ist. Weitere Touristenzentren sind der Stausee Potrero de los Funes bei San Luis sowie das Bergdorf El Trapiche mitten in der Sierra de San Luis.
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