Salomo
Nach Schilderungen aus der Bibel war Salomo (auch Salomon, im hebräischen Original: Schlomo, im Islam: Sulaiman, türkisch: Süleyman) der dritte König von Israel und Juda; er herrschte von ca. 965 v. Chr bis ca. 926 v. Chr Er war der Sohn von König David und dessen Geliebter Bathseba. Es gelang ihm, das von seinem Vater geschaffene Großreich in wesentlichen Punkten zu erhalten und zu modernisieren. Dazu teilte er das Reich in 12 Verwaltungsbezirke (Gaue) ein.Zu Spannungen und der Reichsspaltung nach dem Tod Salomos 926 v. Chr trugen neben den alten Spannungen zwischen den Nord- und Südstämmen vor allem Salomos Politik der Unnachgiebigkeit auch gegenüber den Israeliten. So verpflichtete er nicht nur die unterworfene Stämme zur Fronabeit sondern auch sein eigenes Volk.
Salomo ließ die Stadt Jerusalem erweitern, erbaute den ersten Jerusalemer Tempel, den Salomonischen Tempel, und öffnete das Reich gegenüber anderen Kulturen und Religionen, was ihm bei anderen Völkern ein großes Ansehen verschaffte. Sprichwörtlich wurde die Übernahme altorientalischer Weisheiten unter der Regenschaft Salomos. Traditionell gilt er als Autor der biblischen Bücher Sprüche Salomos, Prediger Salomo, Hohelied Salomos und Weisheit Salomos. In der modernen Forschung gilt er höchstens noch als Sammler oder Auftraggeber eines Teils der "Sprüche Salmos".
In der Bibel wird die Regierungszeit Salomos zwiespältig gesehen. Einerseits klingt Stolz auf gesicherten Frieden, Wohlstand und internationales Ansehen an. Andererseits wird Salomon teils offen, teils versteckt für seine religiöse Toleranz, die brutale Verfolgung seiner Gegner und den Zwang der Israeliten zur Fronarbeit angegriffen.
Außerbiblische Quellen zu Salomo sind nicht bekannt.
Das Urteil des Königs Salomo
Diese Geschichte ist besonders bekannt und als salomonisches Urteil auch im allgemeinen Sprachgebrauch verankert. Hier zitiert nach der Einheitsübersetzung der Bibel.
Damals kamen zwei Dirnen und traten vor den König. Die eine sagte: "Bitte, Herr, ich und diese Frau wohnen im gleichen Haus, und ich habe dort in ihrem Beisein geboren. Am dritten Tag nach meiner Niederkunft gebar auch diese Frau. Wir waren beisammen; kein Fremder war bei uns im Haus, nur wir beide waren dort. Nun starb der Sohn dieser Frau während der Nacht; denn sie hatte ihn im Schlaf erdrückt. Sie stand mitten in der Nacht auf, nahm mir mein Kind weg, während deine Magd schlief, und legte es an ihre Seite. Ihr totes Kind aber legte sie an meine Seite. Als ich am Morgen aufstand, um mein Kind zu stillen, war es tot. Als ich es aber am Morgen genau ansah, war es nicht mein Kind, das ich geboren hatte." Da rief die andere Frau: "Nein, mein Kind lebt, und dein Kind ist tot." Doch die erste entgegnete: "Nein, dein Kind ist tot, und mein Kind lebt." So stritten sie vor dem König. Da begann der König: "Diese sagt: 'Mein Kind lebt, und dein Kind ist tot!' und jene sagt: 'Nein, dein Kind ist tot, und mein Kind lebt.'" Und der König fuhr fort: "Holt mir ein Schwert!" Man brachte es vor den König. Nun entschied er: "Schneidet das lebende Kind entzwei, und gebt eine Hälfte der einen und eine Hälfte der anderen!" Doch nun bat die Mutter des lebenden Kindes den König -- es regte sich nämlich in ihr die mütterliche Liebe zu ihrem Kind: "Bitte, Herr, gebt ihr das lebende Kind, und tötet es nicht!" Doch die andere rief: "Es soll weder mir noch dir gehören. Zerteilt es!" Da befahl der König: "Gebt jener das lebende Kind, und tötet es nicht; denn sie ist seine Mutter." Ganz Israel hörte von dem Urteil, das der König gefällt hatte, und sie schauten mit Ehrfurcht zu ihm auf; denn sie erkannten, daß die Weisheit Gottes in ihm war, wenn er Recht sprach.