Sakrament
Unter einem Sakrament (von kirchenlateinisch sacramentum, religiöses Geheimnis, dies von spätlateinisch sacramentum, Weihe [zum Kriegsdienst], von lateinisch sacer, heilig, unverletzlich; voraus liegt gr. mysterion) wird in den christlichen Kirchen nach Augustinus ein sichtbares Zeichen verstanden, das auf die unsichtbare Wirklichkeit Gottes hinweist, sie vergegenwärtigt und an ihr Anteil gibt.Die Zahl der Sakramente und ihr Verständnis ist in der orthodoxen und der römisch-katholischen Kirche einerseits und in den aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen andererseits unterschiedlich.
Table of contents |
2 Sakramente in der römisch-katholischen Kirche 3 Sakramente in den evangelischen Kirchen |
Sakramente in der orthodoxen Kirche
In der orthodoxen Kirche werden die Sakramente als heilige Mysterien (von griechisch Geheimnis) bezeichnet. Es gibt sieben Sakramente, die aber nirgends als Siebnerzahl konkret festgehalten sind, da die orthodoxe Kirche daneben auch die gesamte Kirche und alle kirchlichen Handlungen als sakramental und als Mysterium sieht.
Sakramente in der römisch-katholischen Kirche
In der katholischen Kirche ist ein Sakrament ein Vorgang, bei dem Gott erfahrbar wird. Ein Sakrament wirkt "ex opere operato", durch die vollzogene Handlung, ungeachtet des Glaubens oder moralischen Charakters des Zelebrierenden oder Empfängers.
Die Zahl der Sakramente wurde seit dem Konzil von Trient auf 7 festgelegt. In der katholischen Theologie ist jedes Sakrament genau definiert.
- Taufe
- Eucharistie
- Firmung
- Beichte
- Ehe
- Sakrament der Weihe
- Krankensalbung (früher auch letzte Ölung genannt)
Sakramente in den evangelischen Kirchen
Nach reformatorischer Auffassung gelten als Kriterien für ein Sakrament:
Diese Kriterien werden für Ehe, Salbung, Firmung und Priesterweihe, und Beichte nicht erfüllt. Als Sakramente gelten daher:
Ein Sakrament fügt der Verkündigung des Wortes und der Entscheidung zum Glauben nichts Wesentliches hinzu, sondern veranschaulicht sie nur. (In der Sakramentstheologie gibt es allerdings innerevangelische Unterschiede, s. Abendmahl). Im Gegensatz zur katholischen Kirche sehen insbesondere manche konservativen evangelischen Kirchen ein Sakrament nur als gültig an, wenn die geistlichen Voraussetzungen erfüllt sind (z.B. Erwachsenentaufe von gläubigen Christen).