Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (* 26. Juli 1951 im ostwestfälischen Minden) ist eine deutsche Politikerin (FDP). Ihr Vater war Rechtsanwalt und als CDU-Mitglied Bürgermeister von Minden. Ihr Onkel Wolfgang Stammberger diente im letzten Kabinett Adenauers als Bundesjustizminister und trat im Zusammenhang mit der Spiegel-Affäre von seinem Amt zurück. Er trat danach in die SPD ein und wurde Oberbürgermeister im bayerischen Coburg.Nach dem Studium der Rechtswissenschaft in Göttingen und Bielefeld arbeitete sie von 1979 bis 1990 beim Deutschen Patentamt in München.
1979 trat sie in die FDP ein und wurde 1990 Mitglied des Deutschen Bundestages (MdB). Seit 1992 war sie Bundesjustizministerin im Kabinett von Helmut Kohl. Am 14. September 1995 trat sie aus Protest gegen die Grundgesetzänderung im Zusammenhang mit dem Großen Lauschangriff zurück. Ihr Nachfolger Edzard Schmidt-Jortzig hatte gegen die geplante Grundrechtsbeschneidung keine Bedenken und setzte das Vorhaben um.
Seit 2000 ist Sabine Leutheusser-Schnarrenberger Landesvorsitzende der FDP in Bayern.
Am 3. März 2004 entschied das Bundesverfassungsgericht nach Verfassungsbeschwerde unter anderem von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger - neben Gerhart Baum und Burkhard Hirsch - unter den Aktenzeichen 1 BvR 2378/98 und 1 BvR 1084/99, dass große Teile des Gesetzes zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität (Großer Lauschangriff) gegen die Menschenwürde verstoßen und deshalb verfassungswidrig sind.