Sütterlinschrift
Die Sütterlinschrift, meist auch einfach Sütterlin genannt, irreführend auch als Deutsche Schrift bezeichnet, ist eine von Ludwig Sütterlin entwickelte spezielle Form der deutschen Kurrentschrift, die als vereinfachte Schreibschrift für Grundschüler gedacht war. Sie zeichnet sich durch aufrechte und breite Buchstaben sowie durch relativ geringe Ober- und Unterlängen aus. Außerdem hat sie weniger Schnörkel. In allen diesen Merkmalen ist sie den heute verbreiteten Antiqua-basierten Schulschriften sehr ähnlich.Die Sütterlinschrift wurde ab 1915 in Preußen eingeführt. Sie begann in den 1920er Jahren die deutsche Kurrentschrift abzulösen und wurde 1935 Teil des offiziellen Lehrplans. 1941 wurde allerdings auch sie von den Lehrplänen verbannt. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde sie teilweise bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts in den Schulen gelehrt.
Bisweilen wird jede Form der deutschen Kurrentschrift als Sütterlinschrift bezeichnet. Dies liegt wohl daran, dass die Sütterlinschrift diejenige Form der deutschen Kurrentschrift ist, deren Name am bekanntesten war. Trotzdem ist diese Bezeichnung unzutreffend, denn es gab die deutsche Kurrentschrift schon lange vor Ludwig Sütterlin.
Siehe auch: Schrift, Buchdruck, Frakturschrift, deutsche Kurrentschrift, Typografie.