Südjemen
Britische Herrschaft (1839 – 1967)Zu Beginn des 19. Jahrhundert geriet der Jemen zunehmend in den Interessenbereich Britanniens, das 1834 die Insel Sokotra und 1839 den Hafen Aden eroberte. Weitere Herrschaften in Hadramaut wurden dem britischen Protektorat unterstellt um den Golf von Aden unter britische Kontrolle zu bringen. Mit der Eröffnung des Suezkanals in Ägypten gewann Aden als Hafen und Flottenstützpunkt für die Briten weiter an Bedeutung. 1958 – 1967 bildeten die Briten aus den Emiraten und Sultanaten im Südjemen die Südarabische Föderation, der auch Aden angeschlossen wurde.
Volksrepublik Jemen (1967 – 1990)
Nach dem Erreichen der Unabhängigkeit am 30.11.1967 wurde die Volksrepublik Jemen ausgerufen. Diese verfolgte unter einer marxistischen Einheitspartei eine sozialistische Politik und lehnte sich eng an den sozialistischen Ostblock an. Mit der Republik Jemen (Nordjemen) und Saudi-Arabien kam es immer wieder zu Grenzkämpfen, da die Grenzen teilweise nicht eindeutig festgelegt waren. Mit Saudi-Arabien und später Kuwait wurde 1976 aber Abkommen erzielt, woraufhin das Land saudische Wirtschaftshilfe erhielt. Auch mit dem Oman gab es Konflikte als im Dhofar-Krieg eine sozialistische Guerillabewegung von der Volksrepublik unterstützt wurde. Erst 1975 wurde dieser Krieg beendet.
1986 kam es innerhalb der Einheitspartei, wegen Auseinandersetzungen betreffs der politischen Öffnung des Landes, zu einem blutigen zweiwöchigen Bürgerkrieg mit über Tausenden von Toten, bei dem Staatschef al-Hassani (1980 - 1986)gestürzt wurde. Allerdings konnte sich sein Anhänger al-Attas als Staatschef durchsetzen. Dennoch kam es mit dem Zusammenbruch des Ostblocks seit 1989 zu einer Annäherung mit der Republik Jemen, so dass 22.05.1990 der Jemen wieder vereinigt wurde.
Staatschefs in der Volksrepublik Jemen:
- Qathan Muhammed al Shaabi (1967 – 1969)
- Ali Rubayi (1969 – 1978)
- Abdel Fattah Ismail (1978 – 1980)
- Muhammad al-Hasani (1980 – 1986)
- al-Attas (1986 – 1990)