Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln
Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln ist ein Britisches Überseegebiet im Südatlantik, welches von Argentinien beansprucht wird.
Staatsform | Britisches Überseegebiet |
Staatsoberhaupt | Elizabeth II |
Kommissar | Howard J. S. Pearce |
Friedensrichter | Ian Parsons |
Fläche | 4066 km² (1) |
Einwohnerzahl | unbewohnt''' (2) |
Geographische Lage | 54° 30' S, 37° 00' W |
Zeitzone | UTC -2h |
Internet-TLD | .gs |
(1) Südgeorgien/Nebenins.: 3756 km², Südsandwichinseln: 310 km² | |
(2) zeitweise Forscher, Militär, Touristen auf Südgeorgien | |
Table of contents |
2 Staatsform 3 Geographie 4 Bevölkerung 5 Feiertage |
Wahrscheinlich wurde Südgeorgien erstmals im April 1675 vom britischen Kaufmann Antoine de la Roché gesichtet. Dieser geriet am Kap Horn in schlechtes Wetter und wurde weit vom Kurs abgetrieben. Er entdeckte ein gebirgiges Land mit tiefen Buchten. Diese Beschreibung kann in dieser Gegend nur auf Südgeorgien zutreffen.
Es dauerte weitere einhundert Jahre, bis der erste Mensch Südgeorgien betrat. James Cook landete am 17. Januar 1775 an Bord der HMS Resolution in einer Bucht, die er kurzerhand Possession Bay nannte und kartographierte einen Teil der Küstenlinie. Er segelte weiter bis zu Südspitze der Insel, die er Cape Disappointment nannte, weil nun offensichtlich wurde, dass Südgeorgien nicht der antarktische Kontinent sein konnte, nach dem Cook eigentlich suchte. Auf seiner Reise um Südgeorgien entdeckte Cook auch die Südlichen Sandwichinseln. Er nannte sie nach Lord Sandwich, Erster Lord der Admiralität, aber besser bekannt als Erfinder des Sandwichs.
Cook erwähnte in seinen Berichten, dass es in Südgeorgien und seinen Gewässern reiche Vorkommen an Robben gibt. Dies führte 1786 alsbald zum Beginn der Robbenjagd, die fast zur Ausrottung dieser Tiere führte und bis 1909 andauerte. Außerdem wurden von 1904 bis 1965 in Südgeorgien insgesamt 175.250 Wale gejagt. Überbleibsel der Walfangindustrie sind heute noch an einigen Stellen der Insel zu besichtigen und stehen teilweise unter Denkmalschutz.
Die erste (unfreiwillige) Erkundung des Landesinneren machte Sir Ernest Henry Shackleton 1916, als er bei einer Rettungsaktion ohne Karte zusammen mit zwei Gefährten von der King Haakon Bay aus die bergige Insel durchqueren mußte.
Die erste wissenschaftliche Expedition zur Erkundung der Insel fand 1928 statt, als der Deutsche Ludwig Kohl-Larsen zusammen mit seiner Frau und dem Kameramann Albert Benitz die Insel besuchte.
Ab 1925 erhob Argentinien Ansprüche auf Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln, die es während des Falkland-Krieges 1982 durchzusetzen versuchte. Südgeorgien geriet damals kurzzeitig unter argentinische Besatzung, der Hauptkonflikt spielte sich aber auf den Falkland-Inseln ab. Ein daraufhin am King Edward Point errichteter Truppenstandort existierte bis 2001, um dann Platz für ein Forschungsteam zu machen.
Das Überseeterritorium wird vom Gouverneur der Falklandinseln als Kommissar verwaltet, der als Vertreter der britischen Königin und Regierung fungiert. Für die Verteidigung ist das Vereinigte Königreich zuständig. Das Rechtssystem basiert auf der englischen Common Law, eine gültige Verfassung existiert seit dem 3. Oktober 1985.
Das Gebiet befindet sich im Südatlantik südöstlich der Falklandinseln. Die große Hauptinsel Südgeorgien ist von den Pickersgill-, Welcome- und Willisinseln sowie der Annekov-, Bird- und Cooperinsel umgeben, des weiteren wird sie von verschiedenen Felsansammlungen wie den Clerke Rocks, Shag Rocks und dem Black Rock umrahmt. Zu den Südsandwichinseln gehören (von Norden nach Süden) die Traversayinseln (Leskov-, Visokoi- und Zavodovskiinsel), die Candlemasinseln (Candlemas- und Vindicationinsel), die Saundersinsel, die Montaguinsel, die Bristolinsel und am südlichen Ende Süd-Thule mit den drei Eilanden Bellingshausen-, Cook- und Thuleinsel.
Die bergige, zerklüftete und zumeist von Eis bedeckte Landschaft macht den Großteil der Inseln schlecht bewohnbar. Elf Berge Südgeorgiens bringen es auf eine Höhe von über 2.000 m, als höchste Erhebung gilt der Mt. Paget mit 2.934 m. Die Insel ist 160 Kilometer lang und 30 Kilometer breit und umfaßt eine Fläche von 3.756 km², auf der sich mehr als 160 Gletscher befinden, von denen viele bis ans Meer heranreichen. Die Südküste ist den Westwinden ausgesetzt und deshalb in der Witterung kälter, stürmischer und im Allgemeinen sehr unwirtlich. Die Nordküste liegt im Windschatten der Berge und das Wetter ist sehr viel angenehmer, die Buchten sind ruhiger. Einige der Südlichen Sandwichinseln sind vulkanischen Ursprungs, zum Teil befinden sich dort noch aktive Vulkane.
Grytviken, der einzige Ort auf Südgeorgien, beherbergt lediglich einige Forscher der British Antarctic Survey in einer nahegelegenen Station am King Edward Point. Gelegentlich machen dort Touristen halt, um Ernest Shackletons Grab oder ein kleines Museum zu besichtigen, das Teil der früheren Walfangstation war. Eine zweite Forschungsstation befindet sich auf der Birdinsel.
Nationalfeiertag ist seit 1982 der 14. Juni als so genannter "Liberation Day".
Siehe auch: Portal Südamerika
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