Rustamiden
Rustamiden; harigitische Dynastie im westlichen Algerien (776-911)Auch nachdem der Aufstand des Maysara von den Arabern niedergeschlagen worden war, blieb die Opposition der nun überwiegend charidschitischen Berberstämme bestehen. So kam es 771 – 772 zu einem erneuten Aufstand der Charidschiten unter Abu Quna und Ibn Rustam, der aber ebenfalls vor Kairuan scheiterte. Darauf zog sich Ibn Rustam ins zentrale Algerien zurück und begründete das Reich der Rustamiden als Emirat von Tahert/ Tiaret. Durch das Bündnis mit den Miknasa von Sigilmasa konnte sich das Reich behaupten. 787 kam es zum Frieden mit dem Kalifat der Abbasiden. Tahert entwickelte sich schnell zum religiösen und kulturellen Zentrum der Charidschiten bzw. der Ibaditen im Maghreb. So wanderten auch viele Charidschiten aus dem Nahen Osten, wo sie verfolgt wurden, in den Maghreb nach Tahert aus. 908 wurde das Reich der Rustamiden von den Fatimiden erobert. Die Reste der ibaditischen Charidschiten zogen sich danach in die Oase Wargla in die Sahara zurück. Nach der Vertreibung durch die Almohaden siedelten die Ibaditen sich im Mzab an.
Literatur: Ulrich Haarmann, Geschichte der Arabischen Welt, C.H. Beck München, 2001