Russische Präsidentschaftswahlen 2004
Die russischen Präsidentschaftswahlen standen ganz unter dem Zeichen und der Dominanz des amtierenden Präsidenten Wladimir Putin. Seine fünf Gegenkandidaten waren weitgehend unbekannt, so dass ein großer Sieg des Amtsinhabers erwartet wurde. Die einzige Sorge der Machtinhaber war eine zu geringe Wahlbeteiligung, denn bei einer Quote von unter 50% wäre die Wahl ungültig gewesen. In den westlichen Staaten hielt man den Russen weiterhin ein mangelndes Demokratieverständnis vor. Aber schon gegen Mittag teilte die Wahlleitung in Moskau mit, die Wahlbeteiligung sei bei gutem Wetter höher als bei der Parlamentswahl vom vergangenen Dezember.Für den Amtsinhaber stimmten laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis 71,2 Prozent der Wähler. An zweiter Stelle lag der von den Kommunisten aufgestellte Kandidat Nikolai Charitonow mit 15 Prozent. 4,1 Prozent der Wähler stimmten in einer Besonderheit des russischen Wahlrechts "gegen alle Kandidaten".
In Tschetschenien stimmten unter massiven Sicherheitsvorkehrungen laut der Wahlkommission 93% der Wahlberechtigten für Putin, die Wahlbeteiligung lag bei über 90%.
Der oberste Wahlbeobachter der OSZE - Julian Peel Yates - kritisierte die Wahlen als nur bedingt demokratisch. Eine politische Auseinandersetzung im Vorfeld habe ebenso nicht stattgefunden, wie es Putins Gegnern massiv erschwert wurde, Zugang zu den Massenmedien zu finden.
Zeitgleich mit dem Bekanntwerden des ersten Zwischenergebnis um 19:30 Uhr geriet in Moskau ein kultureller Ausstellungskomplex, mit über 2.000 Quatratementern, der Manege neben dem Kreml in Brand. Durch ein einstürzendes Dach waren dabei zwei Feuerwehrleute ums Leben gekommen.
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Kandidaten
Wladimir Putin
siehe auch Artikel Wladimir Putin
Iwan Rybkin
Nach seinem kurzzeitigen Verschwinden zog Iwan Rybkin seine Kandidatur am 5. März zurück.Nikolai Charitonow
Kandidat der kommunistischen Partei (KPRF)Sein zentrales politisches Ziel ist die Wiederherstellung der Sowjetunion mit einem Sozialismus als politisches System. Charitonow ist Oberst des Inlandgeheimdienstes FSB und bekennender Fan von Felix Dserschinski, dem berüchtigten Gründer der Tscheka (Vorläufer des sowjetischen Geheimdienst KGB). Im Jahr 2000 fiel Charitonow unangenehm auf, als er die Wiederherstellung des Dserschinski-Denkmals auf dem Lubjanka-Platz vor dem FSB-Gebäude in Moskau forderte.
Oleg Malyschkin
Liberal Demokratische Partei (LDPR)
Sergej Glasjew
Wahlbündnis Rodina
Sergej Mironow
Sergej Mironow ist Vorsitzender des Föderationsrates und gehört der Russischen Partei des Lebens an. Wiederholt nannte er seinen Wunsch für eine erneute und verlängerte Amtszeit Putins als Beweggrund seiner Kandidatur. Er rief wiederholt zur Wahl des amtierenden Präsidenten auf.
Irina Chakamada
Union Rechter Kräfte.