Rusalka
Rusalka ist eine Oper in drei Akten von Antonín Dvořák (1900, "Lyrisches Märchen" nach einem Libretto von Jaroslav Kvapil), das 1901 am Prager Nationaltheater uraufgeführt wurde und als tschechische Undine bezeichnet wird.Das Libretto geht auf slawische Volksmythen über die Rusalki (Wassergeister, Nixen) zurück, und ähnelt der deutschen Erzählung Undine von Friedrich de la Motte Fouqué, Hans Christian Andersens Märchen "Die kleine Meerjungfrau" sowie der altfranzösischen Melusinensage.
In dem Werk will die Nixe Rusalka die Liebe eines Prinzen gewinnen, der oftmals in dem See gebadet hat, in dem sie lebt. In grandioser Tonmalerei nächtlicher Naturstimmung lässt Dvorak sie im "Lied an den Mond" ihre Sehnsucht besingen. Nur unter der Bedingung, stumm zu sein, kann Rusalka die heimische Wasserwelt verlassen -- barfuß und in einem ärmlichen Kinderkleid, aber mit wunderschönem goldenen Haar -- und auf dem Land die Liebe des Prinzen erringen. Doch der Prinz erweist sich als wankelmütig und wendet sich schon am Hochzeitstag von dem rätselhaften stummen Wesen ab. Rusalka wird zu einem Irrlicht, dessen Kuss tödlich ist. Doch den Prinzen zieht eine unstillbare Sehnsucht in ihre Arme -- er küsst sie, um Frieden zu finden, und stirbt.
Rusalka ist eine lyrische Oper, in der Dvořáks Kunst der Klangmalerei einen abschließenden Höhepunkt erreicht und seine Liebe zur Heimat und zur Natur unvergleichlich schön zum Ausdruck bringt.
Siehe auch: Slawische Mythologie