Rundblättriger Sonnentau
Rundblättriger Sonnentau | ||||||||||||
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Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Table of contents |
2 Verbreitung 3 Vermehrung 4 Schädlinge 5 Verwendung 6 Literatur 7 Weblinks |
Der Rundblättrige Sonnentau ist ein mehrjähriges Kraut. Er bildet eine bodenständige Rosette mit einem Durchmesser von 2-10 cm und zeichnet sich durch zahlreiche und haarfeine, mit einem klebrigem Sekret besetzte, rötliche Tentakel auf den runden Fangblättern aus, welche einen Durchmesser von 1,0 bis 1,5 cm haben und einzeln an 1 - 5 cm langen Stängeln sitzen. Das weniger auf Nährstoffversorgung als auf Verankerung ausgerichtete Wurzelsystem der Pflanze ist nur schwach ausgeprägt und reicht bloss wenige Zentimeter tief.
Die Pflanze erscheint aus einer Winterknospe, dem so genannten Hibernakel, ab Mai und blüht von Juni bis September mit bis zu 15 weißen, knapp 1 cm großen Blüten, die sich nur bei ausreichendem Sonnenschein öffnen und auf bis zu 25 cm hohen Stängeln sitzen. Nach der Blüte setzt bereits im frühen Herbst die Winterruhe der Pflanze ein, indem sie erneut eine Winterknospe bildet und ihre Blätter komplett einzieht.
Wie alle Sonnentaugewächse fängt der Rundblättrige Sonnentau seine Opfer, zumeist kleine Insekten wie z.B. Kriebelmücken, durch so genannte aktive Klebefallen. Nachdem die Tiere an den mit Sekrettröpfchen versehenen, dicht an dicht stehenden Tentakeln klebengeblieben sind, wendet die Pflanze weitere Tentakeln zum Opfer hin, die sich um das Insekt schließen. Nun sondert die Pflanze Enzyme ab, die den Fang zersetzen und verdauen, die Nährstoffe werden resorbiert und für das weitere Wachstum der Pflanze verwendet.
Häufig werden vom Rundblättrigen Sonnentau durch Fremdbestäubung (Selbstbefruchtung ist aber möglich) grosse Mengen an 1,5 mm langen, braunen fusiformen Samen produziert, aus denen sich die Pflanze leicht ziehen läßt.
Vegetativ lässt sie sich durch Blattstecklinge und Rhizomteilung vermehren.
Trotz seiner Zugehörigkeit zu den Insektivoren wird der Sonnentau von Blattläusen angegriffen. Auch wird er geschädigt von Vögeln, welche die langen Blätter der Pflanze zum Nestbau herausrupfen.
Noch vor der Erkenntnis, daß der Rundblättrige Sonnentau karnivor ist, wurde die Pflanze im 12. Jahrhundert von Matthaeus Platearius, einem italienischen Arzt aus der Schule von Salerno, unter dem Namen herba sole als Heilkraut gegen Reizhusten beschrieben. Später fand er auch Verwendung gegen jede Art von Lungenleiden, Schwindsucht, Epilepsie oder Geisteskrankheit, noch heute wird in der Homöopathie Sonnentau gegen Reizhusten verwendet, allerdings ist die Verwendung des Rundblättrigen Sonnentaus wegen seines Status als geschützter Art zugunsten anderer, schnellwüchsigerer Sonnentauarten aus Zuchten zurückgegangen.
Beschreibung
Verbreitung
Rundblättriger Sonnentau kommt fast überall auf der nördlichen Halbkugel vor, von Europa über Asien bis Nordamerika, selbst in Alaska und Grönland ist die Pflanze beheimatet. Die Pflanze bedarf vollsonniger Standorte auf nassen, nährstoffarmen und kalkfreien Böden mit einem pH-Wert zwischen neutralen 7 und sauren 3, wobei "sauer" bevorzugt wird, dementsprechend wächst sie in der Regel in Mooren oder Feuchtgebieten, dort finden sie sich in Torfmoosteppichen der Moorschlenken, und treten als Pionierpflanzen auf regelmäßig freigelegten Torf- und Tonböden auf. Die Pflanzen sind winterhart und vertragen auch längere Frostperioden.Vermehrung
Schädlinge
Verwendung
Literatur
Weblinks