Round Robin
Round Robin ist ein Verfahren, das in Multitasking-Betriebssystemen die Prozessverarbeitung im Scheduler organisiert. Der Scheduler (oder Dispatcher) erstellt einen Ausführungsplan für die aktiven Prozesse und teilt jedem Prozess ein bestimmtes Zeitintervall (Zeitscheibe) zu, in dem er in der CPU abgearbeitet werden darf. Ist das Zeitintervall abgelaufen, so wird der Prozess, falls er noch nicht beendet ist, angehalten und in der Warteschlange hinten (oder nach Priorität) wieder eingereiht. Nachdem alle anderen Prozesse ihrerseits ihre Zeitscheibe abgearbeitet haben, wird wieder der erste Prozess bearbeitet.Das Round Robin-Verfahren wird ebenfalls für Loadbalancing (Lastverteilungen) verwendet. Es ermöglicht eine einfache Art der Lastverteilung, indem aus einem Pool an Ressourcen diese der Reihe nach belastet werden. Stehen zum Beispiel die Ressourcen 1,2,3 und 4 zur Verfügung, so werden diese in einem Zyklus von 1,2,3,4,1,2,3,4 usw. belastet.
Dieses Art der Lastverteilung wird z.B. beim Domain Name System verwendet. Dort bedeutet es, dass ein Nameserver auf eine Anfrage mehrere IP-Adressen zurückliefert. Dies geschieht zur Lastverteilung großer Webseiten oder IRC-Server auf mehrere physikalische Webserver.
Routing-Protokolle wie z.B. RIP setzen das Round Robin-Verfahren zur Lastverteilung auf verschiedene Leitungen (Routen) ein. Routen mit gleicher Knotenmetrik und gleichem Zielnetzwerk werden der Reihe nach zur Paketzustellung belastet. Dies geschieht entweder für jedes weitergeleitete Paket einzeln (per-packet) oder für jeden neuen Zielhost (per-destination).
Der Begriff Round Robin stammt aus dem Englischen und bezeichnet einen Wettkampf Jeder gegen Jeden. Im obigen Kontext bezieht sich der Begriff auf den "Kampf" um die vorhandenen Ressourcen (Rechenzeit, Bandbreite etc.)