Rothund
Rothund | ||||||||||
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Systematik | ||||||||||
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Der Rothund (Cuon alpinus) oder Asiatische Wildhund ist ein in Asien weit verbreiteter Wildhund. Er gehört zusammen mit dem Wolf und dem Afrikanischen Wildhund zu den großen, rudelbildenden Hetzjägern unter den Hunden.
Table of contents |
2 Lebensraum 3 Lebensweise 4 Sonstiges |
Asiatische Wildhunde erreichen eine Kopfrumpflänge von knapp 1 m, hinzu kommen 45 cm Schwanz. Bis zur Schulter stehen sie 45 cm hoch, und ihr Gewicht beträgt 20 kg. Der Name "Rothund" kommt von der Fellfarbe, die zwischen Tönen von Rotbraun und Orange schwankt. Die Unterseite ist weißlich.
Der Rothund ist über verschiedenste Klimazonen vom Altai und der Mandschurei südlich bis nach Indien und Indonesien verbreitet. In der Regel gehen Wölfe und Rothunde einander aus dem Weg, so dass es zwischen beiden Arten scharf getrennte Verbreitungsgebiete gibt. Rothunde leben in Wäldern, und zwar sowohl in den Nadelwäldern entlang des Amur als auch in den tropischen Regenwäldern Südostasiens. Sie meiden offenes Gelände wie Steppen und Wüsten.
Im Gruppenverhalten gibt es sehr viele Parallelen zu Wölfen und Afrikanischen Wildhunden. Die Rudelstärke der Rothunde liegt zwischen fünf und zwölf, selten bei über dreißig Einzeltieren. Das Rudel wird von einem Alpha-Paar angeführt, das als einziges für das Zeugen von Nachwuchs sorgt. Die Tragzeit liegt bei sechzig Tagen; im Wurf befinden sich im Schnitt sechs, manchmal bis zu neun Welpen. Das ganze Rudel ist bei der Jungenaufzucht behilflich.
Die Hetzjagd läuft ähnlich ab wie beim Afrikanischen Wildhund; allerdings erreicht der Rothund wegen seiner kürzeren Beine keine so rasanten Geschwindigkeiten. Zu den gejagten Beutetieren gehören Hirsche, Rehe, Steinböcke, Wildschafe und Wildschweine. An einer Jagd beteiligen sich meistens drei bis vier Mitglieder eines Rudels. Meistens führt das Alpha-Männchen die Jagd an; es packt das Beutetier an den Hinterbeinen, die anderen Rudelmitglieder holen derweil auf und zerreißen die Beute. Manchmal beginnen sie mit dem Verzehren der Beute, während diese noch lebt; einen gezielten Tötungsbiss gibt es nicht.
Obwohl Rothunde Tiere jagen, die sehr viel größer sind als sie selbst, haben sie auch Grenzen. Es gibt keinen glaubhaften Bericht eines Angriffs von Rothunden auf Menschen. In Rudyard Kiplings Dschungelbuch gibt es eine Szene, in der Rothunde ein Wolfsrudel angreifen und vertreiben; abgesehen davon, dass beide Arten so gut wie nirgendwo zusammen vorkommen, würden sich Rothunde in Wahrheit hüten, die sehr viel stärkeren und kräftigeren Wölfe anzugreifen.
Wenn sie nicht auf der Jagd sind, fressen Rothunde auch ihnen zufällig in die Quere kommende Mäuse und Insekten. Auch Pflanzenkost sind sie nicht abgeneigt und ernähren sich von verschiedenen Beeren.
Der Rothund findet sich in der Literatur unter zahlreichen Namen, die für Konfusion sorgen können. Die Bezeichnung Asiatischer Rotwolf kann zur Verwechslung mit dem nicht verwandten Rotwolf führen. Der Name Alpenwolf ist aufgrund des Verbreitungsgebiets unsinnig. Daneben werden gelegentlich die Namen Dhole (indischer Name des Rothunds) und Adjak (javanischer Name) verwendet.
Merkmale
Lebensraum
Lebensweise
Sonstiges