Rotbauchunke
Rotbauchunke | ||||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||||
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Die Rotbauchunke (Bombina bombina) (eng. Fire-bellied Toad; frz. Sonneur á ventre rouge) gehört zu den Lurchen (Amphibien), systematische Ordnung der Froschlurche (Salientia), der Familie der Scheibenzüngler (Discoglossidae) und zur Gattung der Unken.
Table of contents |
2 Lebensraum und Verbreitung 3 Nahrung 4 Gefährdung 5 Weblinks |
Adulte: Die Größe von Männchen und Weibchen reicht bis 50 mm. Kurzer Körper, lange Hinterbeine, schuppenlose, feuchte Haut, Pupille herzförmig. Oberseite hell- bis dunkelgrau, bräunlich oder grünlich, mit dunkleren Flecken. Unterseite inklusive Arme und Beine dunkelgrau bis schwarz mit auffallenden orangen oder rötlichen Flecken, die meist weniger als die Hälfte der Unterseite einnehmen und individuell wie ein Fingerabdruck sind. Dunkle Partien auf Unterseite und Flanke mit weißen Tupfen. Bei Gefahr dehnt sie ihre Gliedmaßen als Abwehrhaltung nach oben, so dass Bauchfärbung teilweise zum Vorschein kommt (Kahnstellung). Die Färbung soll Feinde warnen und abschrecken. Mittlere Lebensdauer in Freiheit 10 Jahre, Geschlechtsreif nach 1-2 Jahren. Körperbau wie Gelbbauchunke (Bombina variegata). Ist nur mit dieser zu verwechseln.
Die Art ruft meist im Chor Tag und Nacht, wird am Abend am deutlichsten gehört, musikalisches, melancholisches „uh...uh...uh...“ Zeitliche Ruffolge variiert, oft ein Ruf pro 1,5-4 Sekunden, Rufe ab Mindestwassertemperatur von 12 Grad. Ruf ist dem der Zwergohreule ähnlich.
Laich: Die Paarungszeit dauert von April bis August. Pro Laichvorgang werden 80 bis 300 große Eier als Laichklumpen in geringer Wassertiefe an Pflanzen geheftet. Für Paarung Mindestwassertemperatur 15 Grad. Die Eier messen im Durchmesser 1,4 - 1,8 mm.
Larven: Der obere Flossensaum ist hoch und reicht bis auf das vordere Rückendrittel. Schwanz ca. 1,5 mal Kopf-Rumpf-Länge, Gesamtlänge bis 55 mm. Mundfeld fast dreieckig (Gelbbauchunke oval).
Bevorzugte Biotope als Sommerlebensraum sind besonnte, vegetationsreiche Sölle, fischarme Flachgewässer mit im Frühjahr breiten Überschwemmungsbereichen die vom Frühling bis zum Herbst besiedelt werden. Ab September/Oktober Rückwanderung in Winterquartiere über Distanzen bis 1km möglich. Überwinterungsplätze sind Wald und Gehölze mit Totholzstrukturen und Laub, Reisig sowie Lesesteinhaufen im Uferbereich.
Das Verbreitungsgebiet liegt insgesamt im östlichen Europa, im Westen bis zur Weser im Süden bis Bulgarien. Hauptverbreitungsgebiet in Deutschland sind Brandenburg, insbesondere im Naturpark Niederlausitzer Landrücken, und Mecklenburg-Vorpommern.
An ihrer westlichen Verbreitungsgrenze hat sie starke Bestandseinbußen zu verzeichnen. Der höchstgelegene Fundort Deutschlands liegt auf 300m üNN.
Der Reproduktionserfolg unterliegt starken jährlichen Schwankungen, abhängig von Temperatur und Niederschlag. Einstellung von Pflege/Nutzung eines Kleingewässers führt meist zu starker Gehölzentwicklung (Beschattung), die ebenfalls die Reproduktion beeinträchtigt oder unmöglich macht.
Die Larven ernähren sich vor allem von organischem Aufwuchs (Algen, Bakterien) an Pflanzenstengeln, Steinen usw. Entwickelte Unken nehmen ausschließlich lebende tierische Nahrung (z.B. Insekten) auf, die sie überwiegend im oder am Gewässer fangen. Die Eignung eines Gewässers als Sommerlebensraum für Unken hängt also entscheidend von Art und Umfang seiner Bioproduktion ab, weshalb Laichplatz und Sommerlebensraum nicht immer identisch sind.
Unken wandern daher (meist nachts) auch zwischen unterschiedlichen Gewässern.
Merkmale
Lebensraum und Verbreitung
Nahrung
Gefährdung
Weblinks