Rotationsverdampfer
Ein Rotationsverdampfer (oft als "Rotavapor" bezeichnet) ist ein Laborgerät, das man im chemischen Labor zum Eindampfen von Lösungsmitteln verwendet.Er setzt sich aus einem Heizbad, einem rotierenden Schliff für den Verdampferkolben, einem Kühler mit Vakuumansatz und einem Auffangkolben zusammen.
Der rotierende Verdampferkolben, in dem sich das Lösungsmittel befindet, wird in das Heizbad eingetaucht. Durch die Rotation im Heizbad verdampft das Lösungsmittel als feiner Film an der Kolbeninnenwand und strömt in den Kühler auf. Dort kann der Lösungsmitteldampf an der Kühlfläche kondensieren und in den Auffangkolben abfließen. Durch Anlegen eines Vakuums in den Kolben kann die Siedetemperatur gesenkt werden, wodurch sich die Destillationsleistung steigert.
Verwendung findet der Rotationsverdampfer beim Einengen von Lösungen oder der Reinigung von Lösungsmitteln. Bei letzterem macht man sich zunutze, dass der Dampfdruck des jeweiligen Lösungsmittels bei einer bestimmten Temperatur bekannt ist, und man über Einstellen von Druck und Temperatur von schwerer flüchtigen Verunreinigungen abrotieren kann.
Liegen die Siedepunkte der Lösungsbestandteile zu nahe beieinander, so reicht ein Rotationsverdampfer zur Auftrennung nicht aus. Man benötigt dann beispielsweise eine fraktionierte Destillation. Auch bei zu hoch siedenden Lösungsmitteln muss man auf eine Destillation im Hochvakuum zurückgreifen, da die erreichbaren Drücke und Temperaturen je nach Apparatur begrenzt sind.