Rotationsprinzip
Das Rotationsprinzip wurde z.B. in Deutschland vor allem von der Partei Die Grünen seit den erstmaligen Erfolgen bei Kommunalwahlen 1978 angewendet, obwohl die Grundidee im wesentlichen auf die Französische Revolution oder die Räterepublik zurückgeht. Nach diesem Verfahren werden alle Parteiämter in turnusmäßigen Abständen neu besetzt, um einer Ämterhäufung und etwaigem Machtmissbrauch entgegen zu wirken.
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2 Praxis 3 Allgemeiner Sprachgebrauch |
Das basisdemokratische Prinzip sollte auch gemäß dem Bundesprogramm von 1980 stets auf alle Bundestags- und Landtagsmandate ausgeweitet werden. Dieser Rücktritt nach zwei Jahren, sodass die auf der Landesliste nächstplatzierten nachrücken konnten, war verfassungsrechtlich umstritten, da das Grundgesetz eine um zwei Jahre längere Amtsperiode festschrieb, die nur durch zwingende Gründe zu verkürzen sei.
Selbst bei den führenden Politikern der Partei war das Prinzip, sobald sie persönlich im jeweiligen Parlament saßen, diskutierbar: Zum einen, weil sie nachvollziehbar argumentierten, dass man mühevoll erworbenene politische Praxis und öffentliches Ansehen dann erst wieder neu aufbauen müsse, zum anderen, da sie von der politischen Macht nicht loslassen wollten. Besonders in den frühen Jahren der Partei beugten sich arrivierte PolitikerInnen wie Petra Kelly, Jutta Ditfurth und Joschka Fischer nur unter Vorbehalt dieser Regelung. Seit Anfang der 1990er-Jahre, als die Bundestagsmandate verstärkt in Gefahr gerieten und nur in Verbindung mit dem Bündnis 90 zu halten waren, ist man auf Bundesebene relativ unauffällig von diesem Verfahren abgerückt.
Im allgemeinem Sprachgebrauch bezeichnet man damit jeden regelmäßigen Wechsel eines Versammlungsortes, Vereins- oder Parteiamtes.Prinzip
Praxis
Allgemeiner Sprachgebrauch