Rotationsellipsoid
Ein Rotationsellipsoid ist ein Ellipsoid, der durch die Drehung einer Ellipse um eine ihrer Achsen entsteht. Im Gegensatz zu einem allgemeinen Ellipsoid sind zwei Achsen gleich lang. Man unterscheidet dabei je nach Länge der Drehachse das
- Abgeplattete Ellipsoid bei Rotation um die kleine Achse und das
- Verlängerte Ellipsoid bei Rotation um die große Achse.
Die meisten größeren Himmelskörper sind angenähert abgeplattete Rotationsellipsoide. Sie entstehen durch die Fliehkraft, die bewirkt, dass ein kugelförmiger Körper verformt wird. An den Polen, also den Durchstoßpunkten der Rotationsachse, werden diese Körper abgeplattet, am Äquator entsteht eine Ausbauchung. Besonders deutlich ist die Abplattung bei der
Sonne und den großen Gasplaneten
Jupiter und
Saturn ausgeprägt, weil sie besonders schnell rotieren und nicht verfestigt sind. Aber auch die
Erde und die anderen terrestrischen Planeten werden durch die bei der Rotation entstehenden Fliehkräfte zu Rotationsellipsoiden verformt. Der in 10 Stunden rotierende
Jupiter ist um etwa 1/16 abgeplattet, die
Erdabplattung beträgt 1/298.
Anwendung
In der Geodäsie, Kartografie und den anderen Geowissenschaften werden Rotationsellipsoide als geometrische Annäherung an das (physikalische) Geoid benutzt. Diese Rotationsellipsoide dienen dann als Referenzfläche, um die Lage bzw. Höhe von Objekten der Erdoberfläche anzugeben. Man spricht dann von einem Referenzellipsoid.