Ronald Reagan
Ronald Wilson Reagan [ˈreɪgən] (* 6. Februar 1911 Tampico, Illinois; † 5. Juni 2004 in Bel Air, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Schauspieler und Politiker.
Reagan spielte in mehr als fünfzig Filmen mit und war von 1981 bis 1989 der 40. Präsident der USA. Er wurde am 9. November 1992 zum Ehrenbürger von Berlin ernannt. Er war seit 1952 in zweiter Ehe mit Nancy Reagan (geb. Davis) verheiratet. Seine erste Ehe seit 1940 mit Jane Wyman endete 1948 durch Scheidung.
Ronald Reagan lernte schon in frühester Kindheit die Kunst der Schauspielerei, der Improvisation und war ein wahrer Meister am Mikrophon. Als Sportkommentator für den Rundfunk in Des Moines hat er in den 1930er Jahren Baseball-Spiele nur anhand von Tickermeldungen kommentiert. 1934 soll ihm das auch während eines Spiels der St. Louis Cardinals gelungen sein, als die Tickerverbindung zeitweise völlig abgerissen war.
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Filme mit Ronald Reagan
Von 1947 bis 1952 und von 1959 bis 1960 war er Präsident der Schauspielergewerkschaft (SAG).
Ronald Reagan wurde 1962 Mitglied der Republikanischen Partei, nachdem er zuvor eher den Demokraten zugeneigt war. Im Präsidentschaftswahlkampf von 1964 unterstützte Reagan den ultrakonservativen Kandidaten der Republikaner, Barry Goldwater.
Seinen Einsatz würdigten kalifornische Geschäftsleute, indem sie Reagan bei der Wahl zum Gouverneur 1966 unterstützten. Reagan unterstützte mit seiner Politik die kalifornische Wirtschaft, die in seiner Amtszeit beachtliche Gewinne machte. Da er auch den Haushalt des kalifornischen Bundesstaates ausglich, war seine Wiederwahl 1970 kein Problem.
Er stellte sich einer erneuten Wiederwahl nicht mehr, weil er sich für das Präsidentenamt bewerben wollte. Jedoch scheiterte er mit seiner Kandidatur parteiintern. Er besiegte aber 1980 den glücklosen amtierenden Präsidenten Jimmy Carter und wurde am 20. Januar 1981 als 40. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Sein Vizepräsident wurde George Bush Senior.
Sein Amtsantritt löste in der Wirtschaft Optimismus aus.
Der Dollar und die Aktienkurse stiegen.
Er senkte die Steuern und trat im Ost-West-Konflikt als Hardliner auf.
Zuhause predigte er die Ideale der amerikanischen Familie und der Freiheit.
Am 30. März 1981 wurde er bei einem Attentat schwer verletzt, nahm aber wenige Tage später die Amtsgeschäfte wieder auf. Reagan fand in beiden Parteien Anhänger und es gelang ihm seine so genannten Reagonomics durch den Kongress zu bringen. Reagonomics hieß: Senkung von Steuern, weniger Hindernisse für die Industrie, Haushaltskürzungen bei sozialen Aufgaben, Ausbau der militärischen Rüstung. Ein wichtiges Prinzip hinter seinen Reformen war die „Trickle-Down-Theorie“. Danach sind Steuersenkungen für Reiche besonders wirtschaftsfördernd, da diese ihr Geld dann in die Wirtschaft investieren und so die Arbeitslosigkeit bekämpfen. Die Theorie ist höchst umstritten, wird jedoch auch vom derzeitigen Präsidenten George W. Bush vertreten, der damit seine Steuersenkungen begründete.
Die Politik zeigte zunächst unerwünschte Wirkungen: die Inflationsrate stieg 1982 auf 5,8 %, hohe Zinsen erhöhten die Rezession. Die Arbeitslosigkeit stieg auf 12 Millionen, Unternehmensgewinne gingen zurück. Doch die Wirtschaft erholte sich, und die Arbeitslosigkeit sank. Trotzdem stieg das Haushaltsdefizit der Vereinigten Staaten an, vor allem durch die extremen Militärausgaben.
Die Außenpolitik Reagans war nicht nur eine Politik der Stärke, sondern sie war überwiegend von seinem Antikommunismus geprägt. Reagan war beseelt von der amerikanischen Mission, die Welt zu Freiheit und Demokratie zu führen. Er konnte telegen die Herzen und Gefühle vieler Amerikaner erwärmen, dass er die Sowjetunion, das von ihm bezeichnete „Reich des Bösen“, ideologisch und militärisch herausfordern und den sowjetisch-kommunistischen Einfluss in der Dritten Welt mit allen Mitteln bekämpfen würde.
Er gab die zentrale Voraussetzung der Entspannungspolitik auf, nämlich die ungefähre militärische Gleichheit der Supermächte USA und Sowjetunion. Bereits im Wahlkampf forderte er eine Erhöhung der Militärausgaben.
Reagan war entschlossen, in der Dritten Welt mit fast jedem Regime zusammenzuarbeiten, das von sich behauptete, Kommunisten zu bekämpfen.
In Lateinamerika war es für Reagan wichtig, den kommunistischen Einfluss mit militärischen, wirtschaftlichen und ideologischen Mitteln zu bekämpfen, um einen „Dominoeffekt“ zu verhindern. Kritischere Stimmen interpretieren dies eher als Krieg gegen die „Gefahr eines guten Beispieles“. So intervenierte er in Nicaragua und Honduras. Für ersteren Angriff, die Unterstüztung von Terrororganisationen in Nicaragua und die Bombardierung dieses Drittweltlandes, wurde die USA 1986 für die „ungesetzmäßige Anwendung von Gewalt“ vom Weltgerichtshof der UNO schuldig gesprochen. Reagan beantwortete die Forderung des Gerichtshofes Reparationen an Nicaragua zu bezahlen, mit einer verstärkten Unterstützung der „Contras“, welche ihre Überfälle von Honduras aus starteten. Reagan bezeichnete diese 1981 unter großer Unterstützung der CIA geschaffenen Paramilitärs als „moralisch gleich hoch mit unseren Gründervätern“.
1983 besetzten amerikanische Truppen die Karibik-Insel Grenada, um einer angeblichen kubanischen Intervention zuvor zukommen.
Seine antikommunistische Haltung hinderte ihn aber nicht, mit der Sowjetunion ein Getreidelieferabkommen zu schließen.
Ebenfalls 1983 schlug er die Strategic Defense Initiative (SDI) vor.
Ronald Reagan gewann 1984 seine Wiederwahl deutlich gegen den ehemaligen Vizepräsidenten von Jimmy Carter, Walther Mondale. 1985 und 1986 traf sich Reagan mit dem sowjetischen Generalsekretär Michail Gorbatschow zu Abrüstungsverhandlungen unter der Bezeichnung START (Strategic Arms Reduction Talks). Doch diese kamen zunächst nicht voran. 1987 jedoch konnte er mit Gorbatschow den Vertrag zur Abschaffung der amerikanischen und sowjetischen Mittelstreckenrakreten in Europa unterzeichnen.
Auf innen- und außenpolitische Kritik stießen seine Waffenlieferungen in den Iran und Nicaragua.
Eine amerikanische Untersuchungskommission rügte den Präsidenten. Mehrere leitende Beamte mussten ihre Stellungen aufgeben (siehe Iran-Contra-Affäre).
1988 schlug Reagan seinen Vizepräsidenten als Nachfolger vor, der die bisherige Politik weiterführen sollte. Am 8. November 1988 wurde George Bush zum Präsidenten gewählt.
Zuletzt war der Einfluss seiner Alzheimer-Krankheit (bekannt seit 1994) soweit fortgeschritten, dass er nicht mehr in der Lage war, grundlegende Tätigkeiten selbst zu erledigen.
Am 5. Juni 2004 starb Ronald Reagan um 13:09 Ortszeit zu Hause in Bel-Air, Kalifornien im Alter von 93 Jahren an einer Lungenentzündung, so das Weiße Haus. Er starb genau einen Tag vor dem 60. Jahrestag des D-Day und hinterlässt drei Kinder (Michael, Patti Davis und Ron; seine Tochter Maureen starb 2001 an Krebs). Seine letzten Worte lauteten: „Ich habe den Hund vergessen auszuführen“. Sein Leichnam wurde im Capitol von Washington D.C aufgebahrt und später in Kalifornien beigesetzt. Mit 93 Jahren erreichte er das bislang höchste Alter eines Präsidenten der USA und überholt damit John Adams, der 91 Jahre alt wurde. Zudem ist er bislang der älteste Präsident bei Amtsantritt (70 Jahre).
Staatsverschuldung unter Reagan
Am 30.9.1980 betrugen die Schulden nach Carter der USA 908 Milliarden (amerikanisch: Billionen) Dollar. Unter Reagan kletterten sie 1989 bis auf 2 Billionen (amerikanisch: Trillionen) 857 Milliarden, 430 Millionen und 960953 Dollar. Das ergibt nach dem Zinseszinsmodell eine durchschnittliche jährliches Schuldenwachstumsrate von 12,73%. Die Schuldenleistung Ronald Reagans beträgt absolut 1,948.494.460.187 Billionen (amerikanisch: Trillionen) Dollar. Die durchschnittliche Verzinsung der Fedfunds betrugen ab 1990 bis jetzt 4,4739%. Das ergibt eine jährliche Zinslast von 1,948.494.460.187 / 100 * 4,4739 = 87,173.693.654 Milliarden (amerikanisch: Billionen) Dollar pro Jahr. Dies ergibt bis jetzt, also für rund 15 Jahre, 1,307.605.404.815 Billionen (amerikanisch: Trillionen) Dollar Zinsen. Nachdem die Zinsen wieder steigen werden; könnte Reagan die AmerikanerInnen jährlich rund 100 Milliarden (amerikanisch: Billionen) Dollar Zinsen kosten, nachdem ja nicht getilgt wird. Bislang kostete Reagans Schuldenpolitik die AmerikanerInnen über drei Billionen (amerikanisch: Trillionen) US-Dollar, das sind mehr als 10.000 Dollar pro AmerikanerIn (2003: 292 Millionen).
US-Präsidentschaft
Zitate
Liebe amerikanische Landsleute, ich freue mich, Ihnen sagen zu können, dass ich ein Gesetz unterzeichnet habe, das Russland für immer für vogelfrei erklärt. Wir beginnen in fünf Minuten mit der Bombardierung.
Mr. Gorbachev, open this gate! Mr. Gorbachev, tear down this wall! (Herr Gorbatschow, öffnen Sie dieses Tor! Herr Gorbatschow, reißen Sie diese Mauer ein!)
Maybe the lord brought down this plague, because illicit sex is against the Ten Commandments. (Vielleicht hat uns der Herr diese Seuche gebracht, weil unerlaubter Sex gegen die zehn Gebote verstößt).
Was versteht ein Schauspieler schon von Politik!Weblinks
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