Roman Soltyk
Roman Soltyk (* 1791 in Warschau; † 22. Oktober 1843 in St. Germain en Laye) war polnischer General.Er war Sohn des Reichstagsmarschalls Stanislaus Soltyk und der Prinzessin Karoline Sapieha, besuchte die polytechnische Schule in Paris, trat 1807 als Leutnant in die Fußartillerie des damaligen Großherzogtums Warschau und machte 1809 den Feldzug gegen Österreich mit.
1812 als Adjutant des Generals Sokolnicki in den Generalstab Napoleons I berufen, befehligte er in der Schlacht bei Leipzig die Sachsen und geriet durch deren Übergang in die Gefangenschaft der Alliierten. Wieder frei, verließ er den Militärdienst und eröffnete in Warschau ein Eisenmagazin. Seit 1822 beteiligte er sich an den geheimen politischen Gesellschaften.
Nach dem Ausbruch der Revolution vom 29. November 1830 begab er sich nach Warschau, ward Generalkommandant der vier auf dem rechten Weichselufer liegenden Woiwodschaften, organisierte hier 47.000 Mann mobiler Nationalgarden und beantragte auf dem Reichstag die Absetzung des Kaisers Nikolaus und die Erklärung der Souveränität des Volkes (21. Januar 1831).
Während der Belagerung Warschaus durch die Russen Befehlshaber der Artillerie in der Stadt, widersetzte er sich aufs eifrigste der Kapitulation Krukowieckis und hielt stand bis zum letzten Augenblick, ging dann mit der Armee nach Plozk und übernahm eine Sendung nach England und Frankreich, um dort eine Vermittelung dieser Mächte für Polen nachzusuchen. Er starb am 22. Okt. 1843 in St. Germain en Laye.
Im Exil schrieb er den "Précis historique, politique et militaire de la révolution du 29 novembre" (Par. 1833, 2 Bde.; deutsch bearbeitet von Elsner, Stuttg. 1834) und "Napoléon en 1812" (Par. 1836; deutsch, Wesel 1837).
Dieser Artikel basiert auf dem entsprechenden Eintrag in Meyers Konversationslexikon, 4. Auflage von 1888-90