Rollwagen
Im Eisenbahnwesen ist der Rollwagen ein spezielles Fahrzeug, um einen Güterwagen mit Normalspur auf einer schmalspurigen Strecke weiter zu befördern. Zu diesem Zweck trägt der Rollwagen ein normalspuriges Stück Gleis, auf das der Güterwagen gezogen wird.
Damit entfällt das ursprünglich erforderlich gewesene Umladen der Güter vom Normalspur- auf das Schmalspurfahrzeug (oder umgekehrt). Dieser Umladevorgang verteuerte den Betrieb der Schmalspurbahnen derart, dass die Vorteile bei den Anlagen- und Betriebskosten zunehmend wieder verloren gingen.
Der Rollbock - auch Rollschemel genannt - hat eine ähnliche Funktion. In diesem Fall handelt es sich um ein schmalspuriges Fahrzeug mit sehr kurzem Achsstand (ähnlich einem Drehgestell) und einer nach oben offenen Gabel, in die eine einzelne Achse des Güterwagens eingesetzt wird. Aus diesem Grund braucht man stets zwei Rollböcke für einen zweiachsigen Güterwagen. Die Beladung des Rollbocks mit einem normalspurigen Güterwagen erfolgt von einer speziellen Rollbockgrube aus.
Als Erfinder des Rollbocks gilt der Ingenieur Langbein, Direktor der Filiale Saronno/Italien der Maschinenfabrik Esslingen. Seine Entwicklung wurde damals vom Verein deutscher Eisenbahnverwaltungen preisgekrönt.
Rollwagen und Rollböcke können zu ganzen Güterzügen zusammengestellt werden.