Robert Kahn
Für den Informatiker Robert E. Kahn siehe Robert E. Kahn.Robert Kahn (* 21. Juli 1865 in Mannheim, † 29. Mai 1951 in Biddenden, Kent) war ein deutscher Komponist und Musikpädagoge.
Robert Kahn war eines der sieben Kinder einer reichen und angesehenen jüdischen Kaufmanns- und Bankiersfamilie in Mannheim. Die persönliche Begegnung mit Johannes Brahms im Jahre 1886 war prägend für ihn.
Kahn studierte von 1882 bis 1885 Musik an der Königlichen Hochschule für Musik in Berlin sowie 1885/86 bei Josef Rheinberger in München.
Nach dem Militärdienst lebte Kahn bis 1890 als freischaffender Komponist in Berlin. In den Jahren 1890 bis 1893 war er Korrepetitor am Stadttheater in Leipzig.
Im Jahre 1894 wurde Kahn Dozent an der Königlichen Hochschule für Musik in Berlin. Zu seinen bekanntesten Schülern gehören der Pianist Wilhelm Kempff, den er ab 1904 in Komposition unterrichtete, der Dirigent Ferdinand Leitner, der Komponist Günter Raphael (ab 1922) und der Geiger Karl Klinger.
Kahn wurde 1916 zum Mitglied der Preußischen Akademie der Künste ernannt, der er bis 1934 angehörte.
Als Jude wurde Kahn von den Nationalsozialisten in die Emigration gezwungen. Als er 1937 nach England emigrierte, wo er den Rest seines Lebens verbringen sollte, war er in Deutschland bereits als Komponist bekannt und hatte mehrere Werke publiziert. Nach dem Krieg geriet er allerdings nahezu völlig in Vergessenheit.
Kahn komponierte Kammermusik, u.a. 2 Streichquartette, 3 Klavierquartette, 5 Klaviertrios, 3 Violinsonaten und 2 Violoncellosonaten, Lieder und Chöre. Seine einzigen Orchesterwerke sind ein Konzertstück für Klavier und Orchester es-moll op.74 und seine Orchesterserenade "Aus der Jugendzeit". Stilistisch ist sein Werk der Romantik zuzuordnen.
Seine erste Violinsonate widmete Kahn dem Geiger Josef Joachim. Sein erstes Streichquartett wurde vom Joachim-Quartett uraufgeführt. Die Uraufführung seiner Orchesterserenade durch das Philharmonische Orchester Berlin fand unter der Leitung von Hans von Bülow statt.
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