Robert Johann Koldewey
Robert Johann Koldewey (* 10. September 1855 in Blankenburg (Harz), † 4. Februar 1925 in Berlin) war Architekt und einer der bedeutendsten deutschen Archäologen. Er gilt, u.a. zusammen mit Wilhelm Dörpfeld, als Begründer der modernen archäologischen Bauforschung.
Während seines Studiums hatte sich Koldewey mit der Erforschung der griechischen Antike beschäftigt. Später versuchte er sich an der Entschlüsselung der Keilschrift aus dem Zweistromland.
Nach seinen dortigen Funden farbiger Ziegelbrocken führte er 1898/1899-1917 die Ausgrabungen von Babylon, der antiken Stadt am Euphrat im heutigen Irak, durch. Diese Reliefbruchstücke waren entscheidend für die Finanzierung des aufwändigen Unternehmens durch die neu gegründete Deutsche Orient-Gesellschaft und Kaiser Wilhelm II.
Koldewey fand die Prozessionsstraße von Babylon mit dem Ischtartor, die Hängenden Gärten der Semiramis (eines der Weltwunder), die Paläste Nebukadnezars und den berühmten Turm zu Babel. Sie wurden unter seiner Leitung teilweise ausgegraben.
Die Koldewey-Gesellschaft wurde ein Jahr nach Koldeweys Tod am 25. Juni 1926 in Bamberg als Arbeitsgemeinschaft archäologischer Architekten gegründet und besteht als Vereinigung für baugeschichtliche Forschung bis heute.Bekanntes aus Leben und Werk
Koldewey-Gesellschaft