Ritter
''Dieser Artikel behandelt den Ritter als Angehörigen des wehrfähigen Adels im Mittelalter, weiteres siehe: Ritter (Begriffsklärung).
Ritter war ein im römisch-deutschen Kaiserreich verliehener Adelstitel für die wehrhaften Mitglieder einer Monarchie. Daher konnte jeder Adlige, der "Kriegsdienst" leistete, diesen Titel erwerben. Seit dem 13. Jahrhundert bilden Ritter einen erblichen Stand.
Table of contents |
2 Spätmittelalter 3 Untergang der Ritterschaft 4 Literatur 5 Links |
Die Entwicklung des Rittertums
Die Wurzeln des Rittertums gehen auf die Strukturen der römischen Armee zurück. Hier waren die klassischen Gliederungen einer Armee erkennbar, die auch heute noch bestand haben: Mannschaften, Unterführer, Offiziere, Tribune und Generale.
Spätmittelalter
Mit der Erfindung des Schießpulvers veränderte sich das Wesen der Kriegsführung im Verlauf weniger Jahrhunderte erheblich. Schon der Hundertjährige Krieg zeigte, dass diese Kampfweise der Modernisierung der Kampftechniken nicht mehr angemessen war. So vernichteten englische Langbogenschützen in der Schlacht von Crécy und Azincourt die Blüte der französischen Ritterschaft, ohne dass diese ihnen wirklich gefährlich werden konnte, wobei auch andere Faktoren in diesen Schlachten eine Rolle spielten. Der Niedergang des Rittertums war jedoch in erster Linie eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung.
Die schwere Reiterei passte sich den im 14. Jahrhundert aufkommenden Feuerwaffen durch noch immer massivere Rüstungen an, mit denen sie auch ihre Schlachtrösser schützte. Als Lanzierer kam den schweren Reitern bis in das 16. Jahrhundert hinein eine wichtige taktische Aufgabe zu.
Untergang der Ritterschaft
Der Niedergang der Ritterschaft steht im Zusammenhang mit der Verdrängung der Naturalwirtschaft durch die Geldwirtschaft, was auf militärische Verpflichtungen bezogen die Ablösung von feudalen Bindungen durch finanzielle Bindungen zur Folge hatte. Die Fürsten und Könige des Spätmittelalters wollten sich aus der Abhängigkeit von ihren Untervasallen lösen, weshalb sie verstärkt auf Söldnerheere setzten. Dadurch verloren die Ritter stark an Bedeutung, da sie zuvor die wichtigste Stütze der feudalen Heeresaufgebote gebildet hatten.
Die allmähliche Auflösung der Ritterschaft stärkte die Macht der Könige und Kaiser und schwächte mehr und mehr die Ritter und deren Zusammenhalt. Man kann durchaus davon sprechen, dass viele Ritter eine Daseinskrise erlebten. Die Ritterschaft verarmte. Um sich selbst noch Bedeutung zu verschaffen und noch eine Überlebensgrundlage zu erhalten, gingen nicht wenige Ritter zum Raubrittertum über, in dessen Zuge sie andere Adlige und benachbarte Ritter ausraubten und bekämpften. Das Chaos und die innenpolitische Unsicherheit, das die Raubritter damit verbreiteten, besiegelten endgültig den Untergang des Rittertums. Die Truppen des Landesherrn hoben nun ohne Gnade ein Raubritternest nach dem anderen aus. Viele Ritter passten sich den veränderten Gegebenheiten an und traten als hochbezahlte Söldner in eine Lanzierer- oder Kürassier-Einheit ein.
Literatur
Links