Richard Jaeger
Richard Jaeger (* 16. Februar 1913, † 14. Mai 1998) war deutscher Politiker und Bundesminister für die CSU.Richard Jaeger studierte Rechts- und Staatswissenschaften und leistete Militärdienst im Zweiten Weltkrieg. 1946 trat er der CSU bei und wurde 1948 Bürgermeister von Eichstätt. Er war 31 Jahre (1949-1980) Mitglied des Deutschen Bundestages und vertrat dort den Wahlkreis Fürstenfeldbruck. Vom 5. Mai 1952 bis zum Ende der ersten Wahlperiode war er des Bundestagsausschusses zum Schutz der Verfassung, anschließend bis 1961 Vorsitzender des Verteidigungsausschusses. Vom 26. Oktober 1965 bis zum 1. Dezember 1966 war er Bundesjustizminister im Kabinett Ludwig Erhards. Diese Tätigkeit unterbrach seine Amtszeit als Vizepräsident des Deutschen Bundestages (1953-1965 und 1967-1976). Am 16. Juli 1952 gehörte er zu den 34 Bundestagsabgeordneten von CDU und CSU (u.a. auch Theodor Blank, Heinrich von Brentano, Kurt Georg Kiesinger, Heinrich Krone, Paul Lücke, Gerhard Schröder, Franz-Josef Strauß und Franz-Josef Wuermeling), die einen Gesetzentwurf zur Einführung des relativen Mehrheitswahlrechts einbrachten und damit den Zusammenhalt der Koalition mit der FDP gefährdeten. Gemeinsam mit Paul Lücke, Richard Stücklen und anderen startete er am 24. Juni 1955 eine erneute Initiative für das Mehrheitswahlrecht. 1953 bis 1956 war er Vorsitzender der Unterkommission Haushalt des Bundestagspräsidiums.
Bekannt wurde Richard Jaeger in den 60er Jahren vor allem dadurch, dass er entgegen dem Grundgesetz (Art 2 Abs. 1) wiederholt für die Wiedereinführung der Todesstrafe für Mord und andere Verbrechen öffentlich eintrat. ("Kopf-ab-Jaeger")
Jaeger gehörte neben Ludwig Erhard, Hermann Götz, Gerhard Schröder) (alle CDU), Franz-Josef Strauß, Richard Stücklen (beide CSU), Erich Mende (FDP, später CDU), Erwin Lange, R. Martin Schmidt und Herbert Wehner) (alle SPD) zu den 10 Abgeordneten, die die ersten 25 Jahre seit der Bundestagswahl 1949 ununterbrochen dem Parlament angehörten. Vom 10. Dezember 1953 bis zum 1. Juli 1954 war er auch Mitglied des Europaparlamentes.
1987 bis 1991 war er Vorsitzender der Vereinigung ehemaliger Mitglieder des Deutschen Bundestages und des Europäischen Parlaments e.V..